Category Archives: Bekanntmachung

Bisher unbearbeitete Sammlungen in den Griff kriegen – machen Sie mit?

Liebe Leserinnen und Leser von Registrar Trek,

über den Zeitraum der letzten drei Jahre haben wir immer mehr Leserinnen und Leser gewonnen, die nicht nur mitlesen, sondern auch beitragen, indem sie Beiträge mit anderen teilen, Kommentare verfassen und Kolleginnen und Kollegen zum Meinungsaustausch anstiften. Einige haben sogar Geschichten und Artikel für das Blog geschrieben. Das ist großartig!

Heute möchte ich Ihnen ein neues Projekt vorstellen, an dem ich arbeite und Sie einladen, mitzumachen.

In meinem Arbeitsleben stoße ich immer wieder auf einen Widerspruch: Es gibt wirklich fantastische Bücher über die besten Arbeitsweisen in der Sammlungsverwaltung – die großartige fünfte Ausgabe von „Museum Registration Methods“ steht einem natürlich sofort vor Augen, aber es gibt eine Vielzahl von wirklich guten Werken. Man liest darüber, was das Beste für das Sammlungsgut ist, wie man die Objekte handhabt, dokumentiert, lagert… Alle diese Bücher sind in Hinblick auf „best practice“, die bestmögliche Vorgehensweise, geschrieben und das ist sicherlich gut, denn natürlich wollen wir alle das Beste für unsere Sammlungen. Das Problem ist nur, dass der Ausgangspunkt oft ales andere als „best practice“ ist. Nehmen Sie die Geschichte „Matchball für den Registrar“ von Antony Aristovoulou als Paradebeispiel: man wird für den Umzug und die Dokumentation einer Tennissammlung unter Vertrag genommen, um dann festzustellen, dass alles in einem riesigen Überseecontainer gelagert ist und man von Punkt Null anfängt und sogar Lagerort und Material selbst auftreiben muss.

hhViel zu oft besteht, besonders bei historischen, landwirtschaftlichen und/oder technikhistorischen Sammlungen, ein Riesenunterschied zwischen den in den Büchern beschriebenen Voraussetzungen und der Realität. Über die besten Verfahrensweisen zu lesen ist gut und wichtig, aber wenn man in einem heruntergekommenen Schuppen steht, in dem es durchs Dach regnet und in dem stapelweise rostiges Zeug herumliegt, das im Vertrag etwas euphemistisch als landwitschaftliche Sammlung bezeichnet wird, ist man meilenweit davon entfernt, aus säurefreiem Karton eine passgenaue Lagerbox für ein einzelnes Objekt basteln zu können.

Um es kurz zu machen: ich arbeite an einem praktischen Handbuch zum Umgang mit bisher unbearbeiteten Sammlungen. Das Buch wird ausgehend vom schlimmstmöglichen Fall geschrieben, angefangen mit nichts als einer Sammlung in erbarmungswürdigem Zustand, um sich dann Schritt für Schritt damit zu beschäftigen, wie man die Situation verbessert 1. Es wird für die Praktikerin und den Praktiker vor Ort geschrieben sein, die oder der mit allen möglichen und unmöglichen Umständen zu kämpfen hat während sie oder er versucht, seine Sammlung in den Griff zu kriegen. Es wird besonders für den Personenkreis geschrieben sein, der zum ersten Mal mit einer solchen Situation konfrontiert wird – entweder als Berufsanfänger oder als Profi, der bislang nur in größeren und/oder gut organisierten Einrichtungen gearbeitet hat.

DSCF0373Und hier kommen Sie, die Leserinnen und Leser ins Spiel. Das Buch wird sicherlich besser und ermutigender sein, wenn es genügend Beispiele aus dem wahren Leben enthält. Natürlich, jeder ist gerne das Beispiel für „best practice“, aber was ich benötige sind Beispiele, wie mit Schwierigkeiten umgegangen wurde und wie Lösungen gefunden wurden. Wie Sammlungen aus einem erbrarmungswürdigen Zustand in einen besseren Zustand gebracht wurden. Vielleicht immer noch nicht „best practice“ aber sicherlich wesentlich besser als zuvor. Ich sammle auch alle möglichen Arten von schlimmstmöglichen Szenarien, eingebracht von alten und jungen Museumsveteranen, die Unglaubliches in der Sammlungsverwaltung gesehen haben (ich habe eine Hauptabwasserleitung gesehen, die direkt über den Regalen eines Archives verlief, die Möglichkeiten sind also endlos…).

Ab und zu werde ich hier auf diesem Blog über Aspekte schreiben, die ich gerade bearbeite und Sie nach Ihren Erfahrungen und Gedanken dazu fragen. Es wäre großartig, wenn Sie bereit wären diese zu teilen. Ich verspreche Ihnen schon jetzt, dass ich diese Bereitschaft nicht mißbrauchen werde und immer abklären werde, ob die Art und Weise, wie ich einige dieser Beispiele im Buch verwenden möchte für Sie und/oder Ihre Institution akzeptabel ist.

Danke fürs Lesen und beste Grüße

Angela

Dieser Beitrag ist auch auf russisch erhältlich, übersetzt von Helena Tomashevskaya.

  1. Janice Klein und ich haben einen kurzen Artikel unter dem Titel ”Tackling Uncatalogued Collections“ („Undokumentierte Sammlungen in den Griff bekommen“) für die diesjährige März/April Ausgabe von ”museum“, dem Magazin der American Alliance of Museums, verfasst (Seite 59-63). Hier finden Sie weitere Ideen und in welche Richtung das Projekt generell gehen wird, wobei das undokumentiert sein nur einen Teilaspekt des Problems einer unbearbeiteten Sammlung darstellt.
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Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Geburtstag, Registrar Trek!

Gute Nachrichten: Wir starten ins dritte Jahr als Registrar Trek!

2nd_birthdayNachdem wir neulich auf ein großartiges Jahr 2014 zurückgeblickt haben, fragen wir uns natürlich was 2015 für uns bereit hält?

Das ist schwierig zu sagen, wenn man keine Kristallkugel besitzt. Und wenn man eine in der Sammlung hätte, würde man als Registrar zulassen, dass sie benutzt wird? Und funktionieren Kristallkugeln auch, wenn man weiße Handschuhe oder Nitrilhandschuhe trägt? Fragen über Fragen…

Was wir Ihnen für 2015 versprechen können ist, dass wir Sie weiter mit Geschichten und Artikeln aus unserem Bereich unterhalten werden. Traurigerweise geht Derek in den Ruhestand, also wird sein nächster Artikel auch sein letzter sein. Der ist allerdings sehr spannend, bleiben Sie deshalb dran für die Geschichte von Lennons Rolls Royce!

Während der Feiertage haben mein Partner und ich uns mit Mikrocontrollern beschäftigt und ja, es wäre möglich dass dabei auch an Dingen herumprobiert wird, die für die Sammlungsarbeit relevant sein könnten. Oder aus Versehen ein Arduino dran glauben muss. Oder beides. Lassen Sie uns nur noch ein wenig weiter experimentieren…

2015 wird die zweite ARCS Konferenz sein, diesmal in New Orleans und ich bin mir sicher, dass wir darüber einen Bericht bringen werden. Wir werden natürlich auch weiterhin das Feld der Museumsdokumentation unterstützen und hoffen, dass viele von Ihnen den Hashtag #MuseumDocumentation auf Twitter nutzen. Und ich weiß, dass wo auch immer Sie sind und was auch immer Sie arbeiten es jede Menge schöne, unerzählte Sammlungsgeschichten gibt, die wir alle hören möchten, also schicken Sie sie an story@museumsprojekte.de.

Danke fürs Lesen, bleiben Sie uns gewogen und halten Sie uns auf dem Laufenden!

Angela

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Festtagsgrüße – Ein Hoch auf die unbekannten Helden!

cleaning-lady-258520_640Ein Jahr ist seit Weihnachten vergangen? Ich kann es kaum glauben. Die letzten Festtagsgrüße scheinen von gestern zu stammen.

Wir haben dieses Jahr jede Menge ganz unglaublicher Geschichten gesehen: wir haben ein Trilemma gelöst, die Europäische Konferenz der Registrare besucht, einiges an Material in den Werkzeugkasten gepackt (zum Beispiel, wie man Buttons am besten lagert), wir haben uns mit Barcoding auseinander gesetzt, uns für Kinder im Museum eingesetzt, Bomben gefunden und Vögel und Fledermäuse aus den Depots vertrieben. Wir haben Matt mit „Art and Craft“ im Kino gesehen und die Initiative von Rupert Shepherd unterstützt, um Museumsdokumentation über #MuseumDocumentation ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Kurz gesagt: wir haben viele Geschichten erzählt, die dies wert waren.

Aber wenn wir heute anstoßen, dann möchte ich das nicht auf uns, die Sammlungsleute tun. Vor kurzem gab es Beitrag über Registare bei Peabody’s Lament (http://peabodyslament.wordpress.com/2013/10/22/registrar-humor/) und in der Kommentarspalte stellte der Author, T.H. Grey fest: „ .. wir haben schon oft von Registraren gehört, dass sie sich als die “unbekannten Helden” der Museen bezeichnen“. Das mag stimmen, aber wir sind nicht die wirklich unbekannten Helden. Wenn ich an unbekannte und ungerühmte Helden im Museumsbereich denke, dann kommen mir sofort die Reinigungskräfte in den Sinn.

Wenn sie überhaupt je im Museumkontext erwähnt werden, dann mit einem spöttischen Unterton, besonders wenn sie etwas sauber machten, das nicht gereinigt werden sollte, so wie 2011 bei der Installation von Martin Kippenberg „Wenn’s anfängt durch die Decke zu tropfen“ http://www.dw.de/cleaning-lady-destroys-contemporary-sculpture-with-her-scrubbing/a-15510231 Das Vorurteil, dass nur Reinigungsdamen so dumm und ungebildet sind, dass sie Kunst von Abfall nicht unterscheiden können ist so stark, dass die Meisten denken, sie wären für die Zerstörung der Arbeit “Ohne Titel (Badewanne)“ von Joseph Beuys von 1960 verantwortlich, die 1973 versehentlich gereinigt wurde – in Wirklichkeit wurde sie von zwei Mitgliedern einer deutschen Partei sauber geschrubbt, die nach einem Fest die Teller spülen wollten (http://www.spiegel.de/einestages/skandal-um-beuys-badewanne-a-947414.html). Seltsam nur, dass die Berichte von der Zerstörung von Kunstwerken durch andere Museumsmitarbeiter oder durch Besucher (http://content.time.com/time/specials/packages/article/0,28804,1956922_1956921_1956906,00.html) nie mit der gleichen klammheimlichen Freude geschrieben werden…

officeNie gibt es einen Bericht darüber, wie uns das Reinigungspersonal Millionen von Euro an Konservierungs- und Restaurierungskosten erspart, da es Schäden durch Staubeinwirkung verhindert, Museen schädlingsfrei hält und Vorfälle melden, sobald es sie sieht. Und es sieht sie wirklich, wenn man ihm nur sagt, worauf es achten muss. Es ist bestimmt kein Vergnügen, Toiletten und Büros zu reinigen, besonders die Büros, in denen so viel Papier lagert, dass nur mit Mühe ein Platz zum Reinigen zu finden ist (dabei kommen mir immer gleich Büros von Registraren und Konservatoren in den Sinn… ). Aber Sauberkeit ist eines der Fundamente unserer Arbeit: Staub, Schimmel, Insekten und all die andern üblen Gesellen sind fern zu halten, um so die Sammlungen für die Zukunft zu sichern.
Aber bei all den Reden mit den „weiter so“ –Wünschen, in denen am Ende eines erfolgreichen Jahres den Beiräten, den Freunden des Museum, den Volontären und Ehrenamtlichen, den Mitarbeitern in den Sammlungen, in der Museumspädagogik, im Ausstellungsbetrieb, im Marketing und in der Verwaltung gedankt wird habe ich kaum je ein Wort über die Reinigungskräfte gehört.

Deshalb wollen wenigsten wir, bei Registar Trek unsere Gläser auf Sie erheben, unsere treuen Reinigungskräfte, unsere Partner bei der Pflege des Bestandes und bei der Schädlingsbekämpfung!

Darüber hinaus wünscht das ganze Team von Registrar Trek allen treuen Lesern und Unterstützern:

ein fröhliches Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches Neues Jahr 2015

Angela

Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche von Brigitte Herrbach-Schmidt.

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Letzte Vorbereitungen für Helsinki

Registrar Cat checks if documents are complete for the trip.

Registrarkatze überprüft die Reisedokumente auf Vollständigkeit.

Es gibt gerade viel zu tun, also wird Ihnen auffallen, dass wir in den nächsten Wochen nicht so schnell wie gewöhnlich neues Material veröffentlichen. Dafür gibt es einige Gründe, zu denen Schwierigkeiten mit gelöschtem Webspace gehörten, die mich gezwungen haben, das Backup von einer Vorgängerversion aufzuspielen (einigen wird aufgefallen sien, dass wir ein paar Tage nicht erreichbar waren) und dass ich an einer voll funktionsfähigen französischen Version der Seite arbeite, was einigen zusätzlichen Aufwand bedeutet. Ach ja, und dann ist da noch mein „kleiner Nebenjob“ als Depotleiterin am TECHNOSEUM und außerdem Garten, Mann und Katzen. Aber insbesondere bereite ich gerade meinen Vortrag und meine Reise nach Helsinki vor.

Ich bin begeistert, dass ich auf der European Registrars Conference über Registrar Trek sprechen darf (das vollständige Programm ist hier einsehbar: http://www.confedent.fi/erc-2014/programme2/) und hoffe sehr, dass es meinen Kolleginnen und Kollegen gefallen wird. So weit ich sehe, bin ich die einzige Registrarin von einem Technikmuseum, also fühle ich mich als Vertreterin einer ganzen Museumssparte und hoffe, dass ich das nicht vermassele. Ich freue mich sehr darauf, viele Kolleginnen und Kollegen zu treffen, die ich bisher nur über Email, Twitter oder Linkedin kenne. Besonders freue ich mich darauf, zwei Menschen zu treffen, die für Registrar Trek Beiträge geschrieben haben: Tracey Berg-Fulton und Derek Swallow.

Ich denke, es wird viel zu berichten geben, wenn ich zurück bin und ich hoffe, dass mein Vortrag ein paar Kolleginnen und Kollegen dazu inspiriert, Geschichten und Artikel zu diesem Projekt beizusteuern.

Bis nach der ERC 2014!
Angela

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Registrar Trek zu Gast in Helsinki!

Helsinki

Ich bin ganz aus dem Häuschen. Letzte Woche erhielt ich die Bestätigung, dass ich auf der European Registrar Conference 2014 in Helsinki einen Vortrag halten werde! Hier geht’s zum Programm:
http://www.confedent.fi/erc-2014/programme/

Der Titel des Vortrags lautet:
The Next Generation: Registrar Blogs and Virtual Networks

Ich bin froh, dass Registrar-Trek-Autor Derek Swallow dabei sein wird und ich hoffe, weitere Registrar Trekker und Gastautoren dort zu treffen.

Nun, ich werde Ihnen nicht verraten, was ich im Vortrag erzählen werde. Aber ich kann Ihnen zeigen, wie das Papier aussah, das ich als Vortragsvorschlag eingereicht habe:

 
Eine Stimme für Registrare und Sammlungsspezialisten auf der ganzen Welt
Das Projekt „Registrar Trek: Die Nächste Generation“

Der Schwerpunkt des Vortrags liegt auf der Vorstellung des Projekts „Registrar Trek: Die Nächste Generation“.

Beruflicher Austausch und Weiterbildung ist für den Registrar oder die Registrarin oft nur mit und durch Kolleginnen und Kollegen außerhalb der eigenen Institution, oft sogar außerhalb des eigenen Landes möglich. Es braucht Jahre, ein persönliches berufliches Netzwerk aufzubauen. Berufsanfänger, Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in kleinen Museen mit vielen unterschiedlichen Aufgaben und Kolleginnen und Kollegen in Ländern, in der sich die Professionalisierung noch im Entwicklungsstadium befindet sind oft auf sich selbst gestellt. Haupthindernisse sind Sprachgrenzen und das Problem, überhaupt andere Kolleginnen und Kollegen für den Gedankenaustausch zu finden.

Aus diesen Beobachtungen heraus ist Registrar Trek entstanden. Herz des Projekts sind Texte, die von Sammlungsspezialisten oder Menschen mit einer Verbindung zu diesem Berufsfeld geschrieben werden. Das Spektrum reicht hier von ernsthaften Erwägungen zu schwierigen Dokumentationsproblemen bis hin zu leichten, humoristischen Betrachtungen der alltäglichen Sammlungsarbeit. Zu Beginn im Januar 2013 war es eine kleine Plattform für Artikel über Sammlungsverwaltung in drei Sprachen (Englisch, Spanisch, Deutsch), inzwischen ist es einen Informationsquelle mit 32 Übersetzern aus 19 Ländern, die 16 verschiedene Sprachen zur Verfügung stellen.

Die Plattform dient zwei Hauptzwecken: einen Platz zu bieten, an dem sich Sammlungsspezialisten aus aller Welt zu Hause und verstanden fühlen können und eine Botschaft für die Sammlungsarbeit in der virtuellen Welt zu sein. Um es mit den Worten einer Leserin zu sagen:

„Ich lerne aus jedem der Artikel etwas und sei es nur, dass es schlimmer sein könnte.“

Wir sehen uns in Helsinki!
Angela

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CIDOC 2014 in Dresden: Fristverlängerung Call for Papers

Für diejenigen, die es noch nicht gelesen haben: die nächste CIDOC-Konferenz findet dieses Jahr in Dresden statt und es werden noch Beiträge gesucht:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Die Frist des Call for Papers für die CIDOC-Jahreskonferenz wurde bis zum 20. März 2014 verlängert. Die Jahrestagung von CIDOC, dem internationalen Komitee für Museumsdokumentation von ICOM

„Zugang zu Kulturgut – Netzwerken im digitalen Zeitalter“

findet vom 6. bis 11. September 2014 in Dresden (Deutschland) statt.

Ausführliche Informationen finden Sie unter www.cidoc2014.de
Die Teilnahme steht allen Interessierten aus Museen und Kulturorganisationen offen. Im Mittelpunkt der Diskussionen und Vorträge steht der Umgang mit den Möglichkeiten des digitalen Zeitalters für den Zugang zu Museumsbeständen und dem kulturellen Erbe. Vernetzte Informationen erlauben Wissenschaftlern und Interessierten neue und erweiterte Einblicke. Museumsfachleute aus aller Welt beschäftigen sich auf dieser Tagung mit folgenden Schwerpunkten:

• Dokumentationsstrategien und Dokumentationsrichtlinien
• Verfahren in der Museumsdokumentation
• Museumsdokumentation als Beruf
• Vernetzung – Netzwerken
• Metadaten
• Mehrsprachige Terminologie
• Digitale Langzeitbewahrung
• Immaterielles Kulturerbe
• GIS-Anwendungen in der Denkmalpflege
• Digitale Dokumentation in der Archäologie

Mit freundlichen Grüßen,

Martina Krug
c/o Städt. Museum Hann. Münden
museum@hann.muenden.de
CIDOC Board Member

Wir würden uns freuen, wenn Sie die Konferenzinformation an interessierte Kollegen weiterleiten würden. Herzlichen Dank

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Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag,
Registrar Trek!

celebrationAm 2. Januar 2013 begannen wir dieses Projekt mit der Absicht, der Öffentlichkeit Informationen zu der Arbeit in Museumssammlungen zu vermitteln und um Sammlungsmitarbeiter in der ganzen Welt einander näher zu bringen. Jetzt, ein Jahr später, sind wir ein Team von vier Autoren und 32 Übersetzern aus 19 Ländern, die für 16 Sprachen stehen.

Aber unsere treuen Leser wollen wahrscheinlich lieber wissen, was sie im neuen Jahr erwartet, als Statistiken* zu lesen:

Sie können sicher sein, weiter mit Geschichten und Artikeln aus der Welt der Museumssammlungen unterhalten zu werden. Und wir freuen uns über jeden Beitrag, den jemand einsendet. Wir suchen nach mehr Geschichten über praktische Erfahrungen, Beispielen für vorbildhaftes Vorgehen bei der Registrierung von Objekten und gute Lösungen für Probleme bei der Lagerung, ebenso wie über gute Einfälle zur Dokumentation und zur Verwaltung von Sammlungen. Wir werden auch wieder Geschichten aus dem täglichen, wahren Leben bringen, die zum Teil mit Fragen enden werden wie „Wie hätten Sie entschieden?“, damit jeder sich die Sache überlegen kann bis wir dann verraten, wie die Sache wirklich aus gegangen ist.

Matt wird uns weiter über den Kunstfälscher Mark Landis und seine Decknamen informieren, Anne erzählt uns mehr „direkt ab Lager“ und Derek wird weiter in die faszinierende Arbeit des Registrars einführen. Angela plant eine kleine, lustige Serie zum „Museum des Spam“. Und natürlich wird es Beiträge von Gastautoren geben. Wir haben augenblicklich einen von einen Datenbank-Enthusiasten in Vorbereitung und eine Reihe weiterer sind versprochen.

Also: bei uns bleiben und dran bleiben!

 
Das Team von Registrar Trek

 
* Statistik: wir haben 62 Posts veröffentlicht, hatten über 12.000 Besucher, die unseren Blog fast 20.000 mal besuchten. Mehr als 300 Nutzer haben unseren RSS-feed abonniert.

Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche von Brigitte Herrbach-Schmidt
Dieser Beitrag ist auch auf italienisch erhältlich, übersetzt von Silvia Telmon.

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Fröhliche Weihnachten von Registrar Trek

Working on an installation of 173 coffee makers. Still more to come...

Aufbau einer Präsentation von 173 Kaffeemaschinen. Und es kommen noch mehr…

Die Sonderausstellungsfläche liegt verlassen da. Wo vor einer halben Stunde noch Objekte in Regale geräumt oder von Restauratoren gereinigt wurden, ist nun Ruhe eingekehrt. Der letzte Arbeitstag vor Weihnachten. Normalerweise der Tag, an dem ich Papiere und meine Gedanken ordne, Rückschau auf das vergangene Jahr und auf kommende Projekte halte und diese Gedanken mit ein paar Kollegen teile.

Dieses Jahr ist das anders. Weihnachten „erwischt“ mich mitten im Ausstellungsaufbau zu unserer neuen Sonderausstellung zum elektrischen Haushalt. Das ganze vergangene Jahr drehte sich um Staubsauger, Bügeleisen, Toaster, Küchenmaschinen, Haartrockner, Kaffeemaschinen… Über 1500 Objekte wurden ausgewählt, weit mehr nachrecherchiert und Angaben in der Datenbank in Ordnung gebracht. Nun geht es darum, dass jedes an seinen richtigen Platz kommt, sauber ist und seine korrekte Exponatbeschriftung erhält. Kein kontemplativer Arbeitsprozess, der zur Besinnlichkeit einlädt. Trotzdem will ich nicht auf meine ganz persönliche Rück- und Vorschau verzichten, zumal ich sie dieses Mal zum ersten Mal mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt teilen kann:

Neben den Herausforderungen der Sammlungsausstellung war das letzte Jahr vom Start und Wachstum von Registrar Trek bestimmt. Seit dem 2. Januar sind wir online und am Jahrestag wird es sicherlich hier noch eine ausführlichere Rückschau zum Geburtstag geben. Es ist großartig, dass sich aus einer verrückten Idee zweier Menschen binnen eines Jahres ein Projekt entwickelt hat, das so viele Kollegen weltweit kennen und unterstützen.

Christmas tree at the TECHNOSEUM: decorated with household appliances.

Weihnachtsbaum im TECHNOSEUM: dekoriert mit Haushaltsgegenständen… TECHNOSEUM, Foto Klaus Luginsland

Die Finanzkrise in Nordamerika und Europa ist vor allem im kulturellen Bereich spürbar und ich weiß, dass viele unserer Leser und auch einige Teammitglieder von Registrar Trek verzweifelt versuchen, wieder einen Arbeitsplatz im Sammlungsbereich zu bekommen. Wir können leider nicht mehr tun, als ihnen die Daumen zu drücken und viel Glück, Mut und Durchhaltevermögen zu wünschen.

Auch die, die in festen Arbeitsverhältnissen sind, müssen sich mit dem zunehmenden Druck von mehr Arbeit, die sich auf weniger Schultern verteilt auseinandersetzen, und das bei immer knapper werdenden Finanzmitteln. Eine schwierige Aufgabe, professionelles Selbstverständnis und finanzielle Notwendigkeiten unter einen Hut zu bringen. Lassen Sie uns bei dieser ganzen Problematik nie vergessen, dass der Sammlungsbereich bei weitem nicht der einzige Bereich ist, der von der Krise betroffen ist. Viele Diskussionen die ich im vergangenen Jahr in professionellen Gruppen und Mailinglisten verfolgt habe drehten sich darum, wie Geld an den falschen Stellen ausgegeben wird. Fast scheint es, als ob jeder Kollege es dem anderen neidet, wenn dieser ein Projekt finanziert bekommt. Ich persönlich denke, dass das kein erfolgverprechender Ansatz ist. Als Registrare, Sammlungsmanager, Depotverwalter, Magaziner und Dokumentare sitzen wir im selben Boot wie Restauratoren, Museumspädagogen, Besucherbetreuer, Aufsichten, Wissenschaftler, Öffentlichkeitsarbeiter, Verwaltungsangestellte… das Boot heißt „Museum“ und wir werden alle unsere verschiedenen Fähigkeiten brauchen, um Schiffbruch zu vermeiden.

...obviously, our marketing department likes the upcoming exhibition as much as we collections people do. Pictures by TECHNOSEUM

…ganz offensichtlich mag unsere Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit die kommende Sammlungsausstellung genauso gerne wie wir Sammlungsleute. TECHNOSEUM, Foto Klaus Luginsland

Lassen Sie uns also im neuen Jahr das tun, worin wir Sammlungsmitarbeiter am besten sind: Dinge übernehmen, die Liebe zum Detail erfordern, bei Papierkram und Organisation helfen und – im übertragenen Sinne – die blanken Nerven puffern und einpacken – die eigenen und die der Kollegen.

Ich bin wirklich froh, dass das Team von Registrar Trek aus Leuten aus unterscheidlichen Berufen besteht. Neben selbstredend Registraren und Sammlungsmanagern finden sich Restauratoren, Kuratoren, Marketingspezialisten, Besucherbetreuer und Leute aus völlig anderen Berufsfeldern. Die Vielfalt macht den Gedankenaustausch spannend und sorgt dafür, dass die Arbeit am Projekt Spaß macht. Für das neue Jahr haben wir schon ein paar spannende Geschichten und Artikel in der Pipeline, lassen Sie sich überraschen.

Nun werde ich noch etwas Müll zusammen sammeln und ein paar leer gewordene Paletten aufeinanderschichten, bevor ich in den Weihnachtsurlaub gehe. Aber zuvor, im Namen des gesamten Teams von Registrar Trek:

Fröhliche Weihnachten und ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2014!

Angela

Dieser Text ist auch auf Italienisch erhältlich, übersetzt von Silvia Telmon.

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Ein Kapitän verlässt das Schiff

boat-85601_640Es gibt gute Tage und schlechte Tage. Dies ist ein schlechter, ein trauriger Tag. Ein Tag, von dem ich gehofft habe, dass er niemals kommt – oder wenn, dann in einer weit, weit entfernten Zukunft, wenn Registrar Trek ein Mythos ist, von dem alte Registrare den jungen Registraren erzählen.

Dieses Projekt begann als das Projekt zweier Menschen: von Fernando und mir. Wir haben Gedanken ausgetauscht seit… ja, beinahe genau einem Jahr. Wir lachten, hatten Spaß, inspirierten uns gegenseitig und daraus entstand Registrar Trek. Zunächst ein kleines Projekt. Zwei Menschen, die Artikel schrieben und sie in ihre jeweilige Muttersprache übersetzten. Wir gingen im Januar online und bald gewannen wir weitere Autoren und Übersetzer. Registrar Trek wuchs schnell, bis 37 Menschen zum Gelingen beitrugen.

Schnelles Wachstum ist großartig, aber es ist schwierig, alles im Auge zu behalten. Während ich also eifrig dabei war, neue Teammitglieder einzuarbeiten, Übersetzungen online zu stellen und Beiträge zu schreiben, merkte ich nicht, dass ein Teammitglied nicht damit einverstanden war, wie die Dinge liefen. Ein sehr wichtiges Teammitglied. Mein Kapitän. (Wir hatten oft darüber gescherzt, dass sein Vorbild Captain Jean-Luc Picard und meines Admiral Kathryn Janeway war).

Das Problem im Team mit Menschen aus Ländern überall in der Welt über das Internet zu arbeiten ist, dass man den Menschen nie von Angesicht zu Angesicht begegnet. Im normalen Museumsalltag würden einem die eigenen Augen oder das Bauchgefühl sagen, dass etwas nicht so angekommen ist, wie es gemeint war oder dass ein Teammitglied unglücklich ist. Falls das vorkommt, kann man sich zwei Tassen Kaffee schnappen, die Bürotür hinter sich zumachen und sich gemeinsam hinsetzen und darüber reden. Im Internet muss man sich auf das verlassen, was der andere schreibt. Ein sehr eingeschränkter Blick auf ein anderes menschliches Wesen.

Vielleicht waren es Worte, die ich geschrieben habe, die nicht so verstanden wurden, wie ich sie gemeint habe, vielleicht waren es andere Dinge, die ich gesagt oder getan (oder nicht gesagt oder nicht getan) habe, jedenfalls ist Fakt, dass Fernando beschlossen hat, Registrar Trek zu verlassen. Keine Möglichkeit, ihn zu erreichen, keine Möglichkeit, die Dinge gerade zu rücken, keine Chance, ihn aufzuhalten. Ich habe immer gesagt, dass wenn einer von uns beiden keinen Spaß mehr an diesem Projekt hat, das das Ende von Registrar Trek ist. Und ich fühle immer noch, dass ich dieses Schiff nicht ohne meinen Kapitän, Mitbegründer und Co-Administrator steuern möchte. Deshalb war mein erster Impuls, das Projekt zu beenden.

Aber andererseits sind da all die großartigen Kolleginnen und Kollegen, die angeboten haben mit Übersetzungen zu helfen und die vielen Menschen, die an Beiträgen für Registrar Trek schreiben. Und natürlich gibt es da Sie, die Leser unseres Blogs, die dafür sorgen, dass wir mit Spaß und Motivation unsere Freizeit in Artikel und Übersetzungen investieren. Deshalb fühle ich eine gewisse Verantwortung, weiter zu machen. Ich kann nicht versprechen, dass wir das so gut hinbekommen wie bisher. Immerhin fehlt der Kapitän! Aber wir werden weiter machen.

Angela

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Da waren’s 20…

Picture by Nico Kaiser http://www.flickr.com/photos/nicokaiser/

Bild von Nico Kaiser via flickr

Am 8. Juli riefen wir in die Welt, dass wir Übersetzer suchten. Die Reaktion war überwältigend. Als wir unseren Aufruf starteten, waren wir vier Autoren: Matthew Leininger, Anne T. Lane, Fernando Almarza Rísquez und ich. Wir hatten drei Übersetzer: Liliana Rêgo, Araceli Galán und Georgia Flouda.

Innerhalb von 1 1/2 Wochen wuchs unser kleines siebenköpfiges Team auf zwanzig Mitglieder an! Sie kamen aus fast allen Himmelsrichtungen und einer ganzen Bandbreite von Berufen:

Da sind die Museumskunde/Museologie-Studentinnen Patrícia Melo aus Portugal und Carolina Vaz aus Brasilien.

Ich bin sehr froh, dass wir auch einen professionellen Übersetzer an Bord haben: Salvador Martínez lebt in Spanien und verdient mit Übersetzungen Spanisch/Französisch und Spanisch/Englisch seinen Lebensunterhalt, uns hilft er aber kostenlos!

Dann sind da die großartigen Kolleginnen, die in den Berufen arbeiten, denen dieses Blog gewidmet ist: Maria O’Malley, ist Collections Manager/Registrar (Sammlungsmanagerin/Registrarin) am Southstreet Seaport Museum in New York, Lucía Villarreal ist Exhibitions Registrar (Ausstellungsregistrarin) am Museo del Prado in Madrid, Cleopatra arbeitet als Registrarin einer Fotosammlung an einem volkskundlichen Forschungsinstitut in Griechenland und Sylviane Vaucheret ist Documentation Officer for Natural History (Dokumentarin für die naturkundlichen Sammlungen) am National Museum of Ireland.

Dann haben wir zwei Kolleginnen aus dem Tätigkeitsfeld, das dem unseren in der zugrunde liegenden Philosophie, den Ansichten und Zielen am nächsten steht: Molly Hope ist Textilrestauratorin in New York und hat schon für das Ixchel Museum of Textiles in Guatemala übersetzt, Rosana Calderón ist Senior Conservator (leitende Restauratorin) am National History Museum des National Anthropology and History Institute in Mexico.

Besonders froh und stolz bin ich auf die vier Kolleginnen und Kollegen, die über den Zaun ihres eigenen Berufs geschaut haben und bereit sind, uns zu helfen. Museumsarbeit ist immer eine gemeinsame Anstrengung, egal, ob man in den Sammlungen, in der Museumspädagogik, im Ausstellungswesen oder im Marketing arbeitet:

Jiska Verbouw arbeitet als Wissenschaftsvermittlerin im Museum for Natural Sciences in Brüssel. Arina Miteva arbeitet für Smart Museum, eine Firma, die Apps für Museen entwickelt. Tegan Kehoe arbeitet als Museumspädagogin am Old South Meeting House in Boston. Phineas Chauke ist der Regional Marketing Officer bei den National Museums and Monuments of Zimbabwe.

Mit diesem großen und großartigen neuen Team werden wir neue Sprachen erschließen, wir gewinnen Niederländisch, Französisch, Russisch, Zulu, Shona und Shangaan dazu. Und wir werden weiterreisen zu neuen Galaxien… ups, falscher Film… neuen Geschichten, Artikeln und anderen hilfreichen Inhalten für Registrare, Sammlungsmanager, Depotverwalter, Magaziner, Dokumentare,… auf der ganzen Welt.

Wir werden auch ein neues Medium entdecken: Sie können uns auf Twitter folgen (http://twitter.com/RegistrarTrekDE). Hier werden wir auf neue Beiträge hinweisen und auch auf andere Dinge, die wir interessant finden.

Bleiben Sie dran!

Angela

Dieser Beitrag ist auch auf Französisch erhältlich, übersetzt von Sylviane Vaucheret

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