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Was hat ein Jet mit bisher unbearbeiteten Sammlungen zu tun?

A fighter jet seen from the front. Through the windshield you see the pilot's seat but because of a circular optical device between the viewer and the seat there is a reflection that looks as if there is a globe filled with green clouds inside.  
Photo by Andreas Glöckner via Pixabay
Foto von Andreas Glöckner via Pixabay

Einfache Antwort:

Gar nichts.

Komplexere Antwort:

Ich arbeite gerade daran, Managing Previously Unmanaged Collections ins Deutsche zu übersetzen und manchmal gibt es dabei Stolpersteine, In Kapitel 4 geht es darum, Regelungen zu Zugangsbeschränkungen zu den Sammlungsräumen durchzusetzen. Ein Prozess, der, wie wir alle wissen mit jeder Menge Schwierigkeiten verbunden ist. Nicht zuletzt, weil jemandem den Schlüssel abzunehmen in unserer westlichen Welt eine demütigende Geste ist.

Im englischen Original gibt es nun den Satz:

“Enforce the access policy with the three ps: persistence, patience, and politeness.”

Es versteht sich von selbst, dass sich solche Sätze nicht gut übersetzen lassen. Normalerweise formuliert man sie einfach um und verabschiedet sich von dem Gedanken, dass es einem gelingt, drei Wörter mit dem gleichen Buchstaben zu finden, die auch in der anderen Sprache genauso gut funktionieren. Aber ich glaube, in diesem Fall ist es mir heute morgen gelungen:

“Halten Sie mit „Drei G“ an Ihren Zugangsbeschränkungen fest: mit Geradlinigkeit, Geduld und Gutem Benehmen.”

Drei Wörter mit G zu finden, die die gleiche Bedeutung wie im Englischen haben (auch wenn ich beim letzten ein bisschen geschummelt habe und zwei Wörter gebraucht habe) fühlt sich schon wie ein großer Erfolg an. Aber der noch größere Erfolg ist, dass ich jetzt mit „3 G“ eine Doppelbedeutung drin habe, eine Anspielung auf die G-Kraft in der Physik.

Ich könnte jetzt natürlich mit der Analogie weiter spielen und sagen, dass, wenn wir lang etablierte Prozesse und Gewohnheiten ändern, wie es unvermeidlich der Fall ist, wenn wir unsere Sammlungen verbessern, wir in gewisser Weise Dinge beschleunigen und das bedeutet immer, dass wir Menschen aus der Bewegung, die sie normalerweise machen und die sie erwarten herausreißen. Und, wie wir aus der Physik wissen, wenn wir Dinge beschleunigen, dann wirkt eine Kraft auf den, der da beschleunigt wird und das kann unangenehme Nebeneffekte haben.

Aber ich will diesen kleinen Satz nicht überstrapazieren. Statt dessen denken Sie sich einfach, dass ich ein bisschen kichere, wenn Sie ihn lesen. 🙂

Angela

Lasst uns über Datensicherheit reden – Backups

Anmerkung: Dieser Artikel wurde vor dem Hintergrund der Versuche der derzeitigen U.S.-Regierung, Einfluss auf die dargestellten Inhalte in Museen zu nehmen geschrieben. Zudem wurden die wichtigsten Fördermittel für Museen, Bibliotheken und Archive eingefroren und teils schon bewilligte Gelder nicht ausgezahlt. Nichtsdestotrotz ist das Thema Datensicherheit sicherlich auch für deutschsprachige Museen relevant.

Als Sammlungsspezialist*innen sind wir darauf trainiert, über Sicherheit nachzudenken. Wir stellen permanent sicher, dass nichts beschädigt wird oder verloren geht, sei es in unseren Depots oder während eines Leihvorgangs, unter Umständen zwischen zwei Kontinenten auf dem Weg zur nächsten Ausstellung. Aber wenn es um die Sicherheit unserer Sammlungsdaten geht verlassen wir uns oft auf unsere IT-Abteilung und Datenbankmanager*innen. In einer sich verändernden Welt brauchen wir aber Datensicherheit in unserem eigenen Werkzeugkasten als Registrare, denn wenn wir uns nicht darum kümmern gibt es vielleicht bald niemanden mehr, der sich darum kümmern kann. Also werde ich eine Reihe von kurzen Artikeln zum Thema veröffentlichen.

Nun, ich bin keine IT-Expertin. Ich ziehe nur zusammen, was ich über die Jahre gelernt habe, gespeist von Quellen, die ich zur Hand habe, bereit, mich korrigieren zu lassen und Sie auf den neuesten Stand zu bringen, falls ich etwas geschrieben habe, das man besser, einfacher und/oder sicherer machen könnte. Ich denke, zur Zeit ist jede Handreichung und Idee, wie man unser intellektuelles Erbe sichern kann besser, als gar nichts zu tun. Fühlen Sie sich ausdrücklich aufgerufen, Ihre eigenen Quellen und Ideen beizutragen.

Ich fange mit dem Thema an, bei dem ich mich am sichersten fühle: Backups.

Wie oft sollte ich meine Datenbank sichern?

Dies ist im Grunde genommen eine Risikoanalyse: Wie schwer wiegt es, wenn alle Daten, die ich seit der letzten Sicherung eingegeben habe verloren gehen? In manchen Fällen kann einmal pro Woche genug sein, wenn Sie die einzige Person sind, die Daten eingibt, Sie Ihre Änderungen auch noch in einem anderen Medium haben (z.B. als handschriftliche Notizen) und Sie nicht mehr als eine handvoll Eintragungen pro Tag machen. Aber wenn mehrere Menschen täglich Datensätze anlegen und Änderungen machen? Tja, dann sieht das doch sehr danach aus, als ob einmal pro Tag sehr empfehlenswert wäre.

Was ist der Unterschied zwischen einem vollständigen und einem differenziellen Backup?

Ein vollständiges Backup sichert ALLE Daten Ihrer Datenbank. Ein differenzielles Backup sichert alle Änderungen seit dem letzten vollständigen Backup. Welche Form man wann verwendet ist das Ergebnis einer Risikoanalyse. Eine Datenbank kann korrumpiert sein ohne dass man es sofort bemerkt. In diesem Fall ist es gut, wenn man die Datenbank auf den Stand eines früheren vollständigen Backups zurücksetzen kann, als noch alles in Ordnung war. Dann kann man versuchen, die fehlenden Daten aus den anderen Backups zu übertragen.

Welche Backup-Methode sollte ich wählen und wie viele Backups sollte ich behalten?

Es gibt keine festen Regeln und es ist normalerweise am besten, sich mit erfahrenen Benutzer*innen des eigenen Systems auszutauschen und sich dem Datenbankanbieter darüber zu unterhalten, was in Ihrem Fall Sinn macht.

Meine Daumenregel: Wenn ich mehr als zehn neue Datensätze pro Tag eingebe und eine Menge Änderungen an anderen Datensätzen mache, dann ziehe ich jeden Tag ein differenzielles Backup und jede Woche ein vollständiges Backup. Ich behalte das Backup der letzten fünf Tage und ein vollständiges Backup der letzten vier Wochen.

Aber diese Routine ist darauf angepasst, dass nur ich Daten eingebe und niemand sonst. Wenn Sie mehr Menschen haben, die Daten eingeben gibt es auch mehr Möglichkeiten, dass etwas schief geht, also werden Sie öfter Backups ziehen wollen. Das ist natürlich auch eine Frage, wie viel Speicherplatz Sie sich leisten können, aber andererseits müssen Sie auch bedenken, was die Kosten von Datenverlusten sind und die Stunden rechnen, die es kostet, Daten neu einzugeben.

Machen Sie eine ordentliche Risikoanalyse und richten Sie auf dieser Grundlage ihre Backup-Routine ein.

Wo soll ich mein Backup speichern?

Das Backup auf dem gleichen Computer speichern auf dem Ihre Datenbank läuft ist beinahe genau so als hätten Sie gar kein Backup gemacht! Wenn Ihr Computer zerstört wird, entweder physikalisch oder durch ein Virus werden Sie Ihre Datenbank UND Ihr Backup verloren haben.

Am besten, Sie haben drei Versionen Ihrer Datenbank:

  • das Original
  • ein Backup in Ihrem Museum
  • ein Backup an einem anderen Ort

Die Speicherung in einer Cloud könnte für letzteres eine gute Lösung sein. In diesen Zeiten vielleicht sogar eine Cloud außerhalb Ihres eigenen Landes. Auf diese Weise haben Sie ihre Daten sicher und unverändert abgesichert, selbst wenn Sie gezwungen werden sollten, Daten aus Ihrer Datenbank zu löschen (falls das ein bißchen weit hergeholt klingt, darf ich Sie hieran erinnern: https://www.theguardian.com/us-news/2025/mar/07/military-images-trump-dei).

Sie können eine externe Festplatte verwenden, die Sie an einem sicheren Ort lagern, vorzugsweise außerhalb der Stadt in der sich Ihre eigentliche Datenbank befindet. Wenn es dann eine Katastrophe in der Region gibt, in der sich die Originaldatenbank befindet, betrifft das hoffentlich nicht den Ort, an dem die Festplatte lagert. Das hat den Vorteil, dass Sie ziemlich gut kontrollieren können, wo Ihre Daten sind und dass sie kaum gehackt werden können. Der Nachteil ist natürlich, dass, wenn der Festplatte etwas passiert, die Daten verloren sind.

Im Vergleich dazu hat eine Cloud normalerweise ihre eigenen Backup-Routinen, die sicherstellen, dass die Daten sicher sind. Fragen Sie den Anbieter wie diese aussehen. Fragen Sie den Anbieter auch, wie seine Sicherheitsmaßnahmen sind und welche Daten mit anderen Institutionen geteilt werden. Nur Sie sollten Zugriff auf Ihre Daten haben, niemand sonst.

Achtung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Daten auch wirklich gesichert sind!

Nur, weil Sie ein Backup erstellt haben heißt das noch lange nicht, dass Sie auch ein funktionierendes Backup haben. Sobald Sie eine Backup-Datei erstellt haben, versuchen Sie, ob Sie die Datenbank auch wirklich wieder herstellen können. Achtung: versuchen Sie nicht, das Backup auf ihrer Originaldatenbank wieder herzustellen, sondern wählen Sie dafür einen anderen Ort, anderenfalls riskieren Sie, ihre funktionierende Datenbank mit einem korrupten Backup zu zerstören. Testen Sie das regelmäßig und nehmen Sie nicht an, dass Ihre Daten in Ordnung sind, nur weil Sie eine Backup-Datei auf Ihrem System sehen.

Ein paar abschließende Gedanken dazu, wann man Backups löschen sollte

Wie schon erwähnt ist es gut, ein paar ältere Backups zu haben, da nicht alle Probleme sofort erkannt werden und es schon einige Wochen dauern kann, bis ein Problem auftritt. Hier geht es darum, ihre aktuellen Daten sicher und wiederherstellbar zu halten.

Aber Sie möchten vielleicht auch den Stand Ihrer momentanen Forschung erhalten. Vielleicht möchten Sie in der Zukunft zurück schauen und vergleichen, wie Daten im Jahr 2024 erfasst wurden und wie sich das danach verändert hat. Die Datenbankeinträge aus Ihrer Vergangenheit werden vielleicht zur Quellen zukünftiger Forscher*innen und Historiker*innen. Es könnte also eine gute Idee sein, Ihre Daten JETZT zu sichern und an einem sicheren Ort für die Zukunft zu lagern.

Als nächstes zeige ich Ihnen, wie Sie ein Backup erstellen, wenn Sie TMS oder TMS Collections verwenden. Die Art, wie das bei Ihrer Datenbank funktioniert mag sich unterscheiden, es ist aber vielleicht ähnlich.

Ziehen Sie jetzt ein Backup und passen Sie gut auf sich auf!

Angela

Konzentrieren Sie sich darauf, was Sie TUN können, nicht darauf, was Sie NICHT tun können

In den letzten paar Wochen sind so viele schreckliche Dinge passiert, dass allein eine Liste davon zu erstellen einen überfordert und einem die Energie raubt. Einige Entscheidungen der U.S. Regierung haben globale Auswirkungen, andere treffen Menschen persönlich, einige davon enge Freunde. Und dann gibt es da die Maßnahmen, die darauf ausgerichtet zu sein scheinen, das Herz unseres Berufsstandes zu treffen, wie zum Beispiel das Schließen des Institute of Museum and Library Services (IMLS) und das Zurückziehen von bereits genehmigten Fördermitteln aus dem National Endowment of the Humanities (NEH).

Es ist schwer, in diesem Klima nicht den Mut zu verlieren. Andererseits, sind wir als Museumsprofis nicht daran gewöhnt, dass es nicht gut aussieht? Haben wir nicht schon vorher mit Budgetkürzungen und Personalabbau zu tun gehabt? Haben wir nicht immer wieder unsere Besucher und Politiker mit unangenehmen Wahrheiten konfrontiert? Vielleicht ist die momentane Krise nicht vergleichbar mit dem, was bisher passiert ist. Trotzdem sind wir sehr gut darin ausgebildet, uns mit widrigen Umständen herumzuschlagen.

Das haben wir immer schon getan, mit dem, was im Englischen so schön „resilience“ heißt, eben nicht nur mit Widerstandskraft, Zähigkeit und Belastbarkeit, sondern auch mit der Fähigkeit, sich umzuformen und zurückzufedern. Wir haben es also mit Resilienz, Kreativität, vor allem aber auch mit unserem Gemeinschaftssinn geschafft, Widrigkeiten zu begegnen. Wir mögen über den ganzen Erdball verteilt sein und wir haben uns vielleicht auch überbelastet indem wir an so vielen Stellen Verantwortung übernommen haben, aber wir sind nicht allein. In den letzten Tagen habe ich mein Netzwerk genutzt, um mit einigen Leuten in Kontakt zu treten und zu schauen, wie sie zurecht kommen und Ideen zu finden, was getan werden kann. Denn im Endeffekt hat es noch nie irgendetwas verbesser, sich auf das zu konzentrieren, was nicht getan werden kann.

Es stellte sich heraus, dass John E. Simmons bereits damit angefangen hatte zu sammeln, was getan werden kann, um sich auf das vorzubereiten, was auf uns zukommt. Das hat er mit etwas getan, was wir Registrare lieben: er hat eine Liste zusammengestellt.

Ich habe einige meiner Gedanken beigesteuert und wir haben noch weitere Kolleg*innen angestupst, sie zu ergänzen. Was ich also hier veröffentliche ist in keinster Weise eine umfassende und vollständige Liste der Dinge, über die man nachdenken sollte und was zu tun ist, aber es ist ein Anfang. Fühlen Sie sich ausdrücklich dazu aufgerufen, ihre Ergänzungen als Kommentar hinzuzufügen und wir werden die Liste auch weiter pflegen.

Was können wir tun?

1. Nutzen Sie die Lektionen, die Sie während Corona gelernt haben

  • Ein Museum sollte einen Plan für den Schließungsfall haben, bzw. für den Fall, dass Personal für einen längeren Zeitraum reduziert wird.
  • Dieser Plan sollte wechselseitiges Training für alle Mitarbeitenden beinhalten, so dass auch ein reduzierter Personalstamm die Institution am Laufen halten und sich um die Sammlung kümmern kann. Ausnahmslos alle sollten in Tätigkeiten geschult werden, die normalerweise nicht zu ihren Aufgaben gehören, so dass sie im Fall eines lange andauernden Notfalls aushelfen können.
  • Dieser Plan sollte auch beinhalten, was das Museum tun kann, um in Krisenzeiten eine Anlaufstelle für die Besucher*innen zu bleiben. Dieser kann beinhalten, wie die Besuchszahlen in einer Pandemie geregelt werden, wie Eintrittsgelder während einer länger andauernden finanziellen Krise zu reduzieren oder ganz auszusetzen sind und wie Aufgaben verteilt werden, wenn es zu Personaleinsparungen kommt. Es lohnt sich darauf hinzuweisen, dass Kunstmuseen, die Eintrittsgelder verlangen im Durchschnitt 100 $ pro Besucher*in aufwenden, aber weniger Publikum anziehen, als Museen, bei denen der Eintritt frei ist und dass mit dem Erheben von Eintrittsgeldern Kosten verbunden sind, die eventuell nicht einmal durch sie gedeckt werden. Hier gibt es weitere Details: https://news.artnet.com/art-world/us-museums-visitors-report-2622358).

2. Bereiten Sie Ihre Sammlung für eine Langzeitlagerung mit so wenig Unterhaltsaufwand wie möglich vor, indem Sie die nachhaltigste passive Lagerungsumgebung schaffen:

  • Verbessern Sie die Effektivität von Lagermöblierung, Behältnissen und Verpackungsmaterial, um die Sammlung zu schützen (z.B. erneuern Sie Türdichtungen, verwenden Sie keine säurehaltigen Verpackungsmaterialien, reduzieren Sie die Beleuchtung und den UV-Eintrag in Ihren Sammlungsräumen).
  • Halten Sie jederzeit Ordnung, jedes Objekt wird immer sofort an seinen ausgewiesenen Platz gestellt, lassen Sie es nicht zu, dass sich ein Rückstau an nicht zurück geräumten Objekten bildet.
  • Verbessern Sie die Klimaüberwachung und die zugehörigen institutionellen Regelungen und Kontrollabläufe.
  • Halten Sie ihre Klimatechnik auf Stand (tauschen Sie beispielsweise Filter regelmäßig aus, halten Sie sich an Wartungsintervalle, tauschen Sie veraltete Klimageräte aus).

3. Schützen Sie Ihre Datenbank

  • Stellen Sie sicher, dass Sie eine aktuelle, lesbare Kopie aller wichtigen Museumsdatenbanken irgendwo außerhalb des Museums gelagert haben, vorzugsweise nicht nur auf einem Server, sondern auch noch einmal separat als Kopie auf einem sicheren Medium.
  • Stellen Sie sicher, dass sowohl die Datenbank in Ihrem Museum als auch die Sicherungskopie vor unautorisiertem Zugriff geschützt sind. Erneuern Sie Passwörter und überprüfen Sie Zugriffsrechte häufig und regelmäßig.
  • Wenn Ihre Institution gezwungen wird zu schließen und Sie ein gutes, aktuelles Backup haben (testen!), überlegen Sie, ob Sie die Datenbank nicht besser von den Servern des Museums löschen, um vertrauliche Informationen zu schützen.
  • Wenn möglich, machen Sie sich schlau, ob Sie Ihre Datenbank auch in einem anderen als dem proprietären Format Ihres Anbieters (der unter Umständen gezwungen werden kann, vertrauliche Daten heraus zu geben oder sogar ganz vom Markt verschwindet) speichern können. Wenn Ihre Datenbank das zulässt, exportieren Sie Ihre Daten als SQL-Tabellen oder kommagetrennte Werte (.csv). Excel-Formate wie xlsx, xls, ods sind auch gut.
  • Wenn möglich, speichern Sie ihre Daten auf vertrauenswürdigen Servern außerhalb der USA, die auch nicht von U.S.-Firmen verwaltet werden und gezwungen werden könnten, sensible Daten herauszugeben oder zu löschen.
  • Daumenregel: Machen Sie den Zugriff für vertrauenswürdige Mitarbeiter*innen so einfach wie möglich, auch um schnell Kopien sichern zu können, aber machen Sie es schwer, Daten ganz zu löschen, indem Sie ein robustes Rechtemanagement schaffen und, sofern es möglich ist, schaffen Sie die Möglichkeit, frühere Dateneingaben wieder herzustellen.

4. Erneuern Sie Ihren Notfallplan

und ergänzen Sie ihn mit Maßnahmen, wie bei einer plötzlichen, lang andauernden Schließung des Gebäudes zu reagieren ist.

5. Legen Sie ein Lager mit wichtigen Dingen an

Dinge, die Sie häufig benötigen und die eventuell für eine gewisse Zeit nicht oder nur sehr schwer zu bekommen sein werden, bzw. aufgrund von Teuerungen nicht mehr erschwinglich sind.

6. Laden Sie alles von Websites herunter, die von der Regierung verwaltet werden

Dazu gehört z.B. das NPS Museum Handbook und die Conserve O Grams und IMLS reports. Machen Sie das sofort, solange die Ressourcen noch nicht gelöscht wurden. Sichern Sie diese Daten an einem sicheren Ort, der nur berechtigten Personen zugänglich ist und machen Sie das löschen von Daten so schwierig wie möglich.

7. Bedenken Sie, dass das schwerwiegendste Problem in der Zukunft möglicherweise nicht die Zuwendungskürzungen sein werden

Das meiste dieser Gelder von der NIH, NEA, NSF, IMLS, etc. fließt in Projekte, die verschoben oder anderweitig finanziert werden können, z.B. durch Spenden. Das schwerwiegendste Problem wird das Wegfallen der finanziellen Grundlage sein, ausgelöst durch den Schaden an der Wirtschaft, eine Kombination aus dem steigenden Handelsdefizit, Ansteigen der Arbeitslosenrate (durch die Massenentlassungen im öffentlichen Sektor und ihre Auswirkungen auf die damit zusammenhängenden Wirtschaftszweige) und sinkender Steuereinnahmen aufgrund von Steuersenkungen für Reiche, Zölle auf Importe und Streichung von Sozialleistungen. In anderen Worten: die vorausgesagten Probleme der U.S.-Wirtschaft werden sehr wahrscheinlich das größere Problem für Museen als der Wegfall der Fördermöglichkeiten.

8. Nehmen Sie Kontakt zu den Menschen in Ihrer Umgebung auf und schaffen Sie starke Netzwerke

Lassen Sie die Menschen in Ihrem Umfeld, ihre Gemeinde, ihre Nachbarschaft, Ihren Bezirk wissen, dass Sie nun mehr als je zuvor Unterstützung brauchen.

Lassen Sie sie wissen, dass kleinere Museen in ihrer Umgebung oft keine direkte Unterstützung durch die Regierung erhalten, aber indirekt durch andere Einrichtungen gefördert werden. Die Mitgliedschaft in einem Museum kostet meist weniger als 30 $ im Jahr und das Geld wird sinnvoll verwendet.

Wenn Sie Fördergelder vom IMLS oder NEH verloren haben, lassen Sie das Ihre Umgebung wissen. Hier ist ein Beispiel eines kleinen Museums was sie genau verloren haben:

„Die Beendigung des NEH Förderprogramms und der Verlust von 25.000 $ sind niederschmetternd für das Weston History & Culture Center. Das Fördergeld sollte eingesetzt werden, um unsere künftige Dauerausstellung aufzubauen…”

Die Menschen, denen Ihr Museum am Herzen liegt können ihren Repräsentanten schreiben oder sie anrufen und sie wissen lassen, dass sie nicht damit einverstanden sind, was da gerade passiert.

Nehmen Sie Kontakt mit Ihren Kolleg*innen in Ihrer Region und in der ganzen Welt auf. Lokale Netzwerke machen es einfacher, sich gegenseitig mit Materialien und ganz konkret durch Anpacken zu unterstützen. Kolleg*innen in anderen Ländern können Sie eventuell dabei unterstürtzen, Ihre sensiblen Daten sicher zu lagern und haben vielleicht in der Vergangenheit mit vergleichbaren Situationen zu tun gehabt, können also vielleicht mit Wissen und kreativen Lösungsansätzen weiter helfen.

Ermutigende Worte:

  • Museen haben lange vor dem IMLS und anderen unterstützenden Institutionen existiert, also können sie diesen Zeitraum auch überstehen, obwohl natürlich viele förderungswürdige Projekte und viel Forschungsarbeiten auf Eis gelegt werden müssen, wenn nicht alternative Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden.
  • Mit guter Vorbereitung können Museen die kommende Krise überleben wie sie auch andere Krisen überlebt haben. Es wird Personaleinsparungen geben und gute Gelegenheiten werden verloren gehen, aber mit ein bisschen Glück wird sich die Situation innerhalb der nächsten Jahre wieder ändern.
  • Schauen Sie sich ihre institutionellen Regelungen an und untersuchen Sie neue Gesetze und Regierungsanweisungen mit denen Sie konfrontiert sind genau. Gesetze, die in großer Eile verabschiedet werden enthalten oft Widersprüche und Schlupflöcher. Oft können Rückfragen und Bitten um Klarstellung einen Prozess verlangsamen und zu Ihren Gunsten arbeiten. Oftmals kann es sinnvoller sein, einen Eingriff durch freundliche Nachfrage zu verkomplizieren, als mit offener Opposition sich selbst und die restlichen Mitarbeiter*innen in Gefahr zu bringen.
  • Bereiten Sie sich darauf vor, dass Sie einen langen Atem brauchen. Klagen und rechtliche Entscheidungen, die das Regierungshandeln und Änderungen in Frage stellen brauchen Zeit, um durch die Gerichte zu gehen.
  • Auf lange Sicht sind der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Museumsabläufe, die Wirtschaft und das Verhalten der Öffentlichkeit die größte Herausforderung für die Zukunft der Museen, also sollten wir die momentane Krise nutzen, um uns auf die Zukunft vorzubereiten.

Der beste Tipp:

Wenn Ihre Institution bisher keinen Plan für das dauerhafte Überleben in einer Finanzkrise, der nächsten Pandemie oder im Klimawandel hat, machen Sie sich jetzt daran, diesen Mangel zu beheben!

Nützliche Informationen

  • Snider, Julianne. 2024. The Wheel is Already Invented: Planning for the Next Crisis. Collections: A Journal for Museum and Archives Professionals 20(2):347-359, DOI: 10.1177/15501906241232309
  • Christopher J. Garthe (2023)—The Sustainable Museum. How Museums Contribute to the Great Transformation (Routledge)

Schlussbemerkung

Teilen Sie diese Ressource frei mit allen, von denen Sie glauben, dass sie sie brauchen können, es ist nicht notwendig, um Erlaubnis zu fragen. Fügen Sie das hinzu, was für ihren speziellen Fall zutrifft. Lassen Sie uns wissen, was wir hinzu fügen sollen. Laden Sie sie herunter, speichern Sie sie, drucken Sie sie aus verteilen Sie sie.

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Registrar Trek wird auf einem Server in Deutschland gehostet und folgt EU-Gesetzen. Ich untersuche gerade alle verwendeten Plug-Ins dahingehend, dass keines davon Daten sammelt und an die USA liefert. Mir war es wimmer wichtig, dass keine personenbezogenen Daten gespeichert werden, aber ich werde nochmals überprüfen, ob alles sicher ist.

Halten Sie durch, Sie sind nicht allein!