Alle Beiträge von RegistrarTrek

Museum professional, lover of all collections work, former collections manager of the TECHNOSEUM in Mannheim, Germany. Now Professional Services Specialist for Gallery Systems. Independent museum professional. Cat wrangler and #SciFi enthusiast. Views are my own. Of course, they are. I can't make anybody responsible for the garbage my brain produces!

Richtig gefälscht. Kurze Notiz II

Pssst – ja niemandem was erzählen (Bitte: doch!), Matthew ist an einem großartigen Kickstart-Filmprojekt beteiligt (Kickstart war die erste Fundraising Plattform):

https://www.kickstarter.com/projects/1041148411/art-and-craft-a-feature-documentary

Um Matthew zu zitieren:
„Ich poste das nicht, um Leute zu animieren, sich an der Finanzierung des Projekts zu beteiligen, sondern damit sie schon mal einen Blick auf diese ganze Landisaffäre werfen können und zu den Ersten gehören, die ein Stück des Films sehen können, einschließlich der Filmemacher und mir selbst! Sie werden sehen, wie ich feststelle: „Er legte sich mit dem falschen Registrar an“. Sagen Sie allen: „Bis bald, Matt!““

Das klingt fantastisch, bitte ansehen!

Viele Grüße
Angela

Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche von Brigitte Herrbach-Schmidt

Richtig gefälscht: Auf der Spur eines Kunstfälschers – Kurznotiz

Matt ist zur Zeit ziemlich beschäftigt, aber er wird uns sicher bald wieder auf dem Laufenden halten.
In der Zwischenzeit hat er einen sehr interessanten Link zu einer Website über berühmte Kunstfälscher geschickt, auf der Sie einige Ihnen bisher nicht bekannte Details über Landis finden:
http://www.intenttodeceive.org/forger-profiles/mark-landis/faux-real-mark-augustus-landis/

Bis bald,
Matt

Das Trilemma des Registrars – das Ergebnis

Ich hoffe, Sie haben alle Spaß daran gehabt, über die Situation nach zu denken, die ich im ersten Teil vorgestellt habe und inzwischen entschieden, was Sie getan hätten.

Wie ging die Geschichte wirklich aus?
Sie erinnern sich, dass ich im ersten Teil davon sprach, dass das wirklich Leben nicht so abläuft wie eine Übung. So hatte ich die Informationen nicht so übersichtlich, wie ich sie Ihnen präsentiert habe. Ich musste sie erst im Prozess der Schadensbegrenzung einholen – in einem begrenzten Zeitrahmen bei einem heraufziehenden Schneesturm.

Wie Sie sich denken können, ließ ich die Option a (die Lastwagen heraus zu holen) schnell fallen, auch wenn sie theoretisch möglich gewesen wäre. Die Gefahr die Wagen zu beschädigen war groß, entweder beim Bewegen selbst oder auf Grund der Wetter- bzw. Klimabedingungen. Man muss sich das nur vor Augen führen: historische Lastwagen in großer Eile bei einem beginnenden Schneesturm bewegen! Wie stehen die Chancen, dass alle Beteiligten einen kühlen Kopf behalten und das Richtige tun? Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand den Kopf verliert und los lässt, wenn er es nicht sollte oder einen falschen Tritt tut? Objekte vor Gefahren zu schützen ist eine Sache. Unfälle zu vermeiden, vor allem solche, die zu Verletzungen führen können, ist eine andere und sie ist für mich noch wichtiger.

Ich neigte zuerst zu Option c (bis Montag warten). Dann kontrollierte ich die Website des Deutschen Wetterdienstes, den Niederschlagsradar und die Wettervorhersagen des nahen Flughafens (das ist unsere Referenz für das lokale Wetter, denn er ist nur vier Kilometer entfernt.)
Zum gegebenen Zeitpunkt hatten wir etwa 55% relative Luftfeuchtigkeit in der Außenluft und circa 3 Grad Minus. Die Wettervorhersage für Montag lautete auf einen Temperaturanstieg auf Plus 2-5 Grad mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 85 %. Der Niederschlagsradar sagte mir, dass der Schneefall im Anzug war, dass er aber erst einige Stunden später ankommen würde als die 10 Uhr, die in der Wetterwarnung angegeben war.

So rechnete ich mir aus, dass mir ein schmales Zeitfenster für Option b blieb (Tor öffnen, Hubsteiger außen platzieren und innen arbeiten), denn das Problem wäre am Montag das selbe, aber bei deutlich schlechteren Wetterbedingungen. Auch die Langzeit-Wettervorhersage gab nicht viel Hoffnung, dass die Bedingungen sich in der nächsten Woche bessern würden, vielmehr schien die Variante mit -3 Grad/55% RLF die beste im vorhersehbaren Zeitraum.

hxdiagrammZur Gegenprobe für meine Vermutungen zog ich mein treues hx-Diagramm nach Molier zu Rate. Es sagt mir, dass ich bei diesen Bedingungen den Taupunkt in der Halle nicht erreichen würde (nicht vergessen: 11 Grad /42% RLF). Erst würde sich die Luft vermischen und dabei die Temperatur ansteigen und die relative Luftfeuchtigkeit sinken, ehe die Temperatur dann fallen würde. Und da alle Objekte die Temperatur von 11 Grad hatten, schien das Risiko von Kondenswasserbildung sehr gering. (Anders als einige Jahre zuvor, als ein besonders kluger Bursche die Tore geöffnet hatte, um „die wunderbare warme Frühlingsluft“ (18 Grad/ 80 % RLF) in die Halle (11 Grad/50%) zu lassen.)

Wenn die Schneefront früher gekommen wäre, hätten wir die Arbeit immer noch unterbrechen können und die Tore innerhalb von 10 Minuten schließen. So entschied ich mich für Option b), auch wenn ich mich – um ehrlich zu sein – dabei nicht sehr wohl fühlte und jedem dankbar gewesen wäre, der eine Option d gefunden hätte.

Wir hatten Glück. Der Feuermelder wurde innerhalb einer Stunde ausgetauscht und die Schneefront kam erst um 14 Uhr. Wir erwärmten die Halle sehr vorsichtig (was nicht schwer war, da die Heizung sehr schwach ist) und alles war gut.

Warum habe ich alle diese Daten? Ist das vor kurzem passiert?

Einige von Ihnen wundern sich vielleicht, dass ich alle die Daten gegenwärtig habe, obwohl diese Sache vor einiger Zeit passiert ist? Ich schwöre es, ich musste das nicht erfinden – ich musste nur nachsehen.

Normalerweise kann man bei schwierigen Situationen mit den Experten im eigenen Museum oder im beruflichen Umfeld reden, um die beste Lösung zu finden. Man kann die Entscheidung treffen, nachdem man alles mit den Kollegen noch einmal durchgegangen ist, um zu sicher zu sein, dass man nichts wichtiges übersehen hat. Oder man präsentiert die Sache einem Vorgesetzten und lässt ihn entscheiden. Welchen Weg man auch geht, man kann immer sagen, man habe alles nach bestem Wissen getan. Aber dann gibt es auch Situationen, in denen man auf sich selbst gestellt ist. Man muss auf der Basis einer begrenzten Datenlage, der eigenen Erfahrung und des eigenen Gespürs entscheiden.

In diesen Fällen ist es wichtig, alles im Nachhinein noch einmal zu prüfen. Klar, wenn die Sache schief gelaufen ist, weiß man, dass die Entscheidung falsch war und dass man es das nächste Mal besser machen wird. Aber wenn es gut ging ist man nie sicher, ob es gut ging, weil die Entscheidung richtig war, oder weil man unglaublich viel Glück hatte. Das führt – im schlimmsten Fall – dazu, sich das nächste Mal ebenso zu verhalten, dann aber mit weniger Glück.

Deshalb fragte ich damals gleich nach dem Vorfall viele Kollegen genau das, was ich jetzt gefragt habe: Wie hätten Sie entschieden? Es war sehr interessant, ihre Antworten zu lesen. In der Mehrzahl fanden sie richtig, was ich getan hatte. Einige fragten, ob es nicht möglich gewesen wäre, das Risiko einzugehen, nur einen aktiven Brandmelder zu haben. Da er mit Infrarot arbeitete hätte er sicher angesprochen, auch wenn das Feuer in der anderen Hälfte der Halle ausgebrochen wäre. Hier einige der Gründe, warum ich dieses Risiko nicht einging:

1. Die beiden Infrarot-Feuermelder waren genau zur gleichen Zeit eingebaut worden. Wenn die Fehlfunktion ein Fabrikationsfehler war, konnte es sein, dass auch der andere Detektor nicht zuverlässig war.

2. Ich war mir nicht sicher, wie die Versicherung es aufgenommen hätte, wenn sich im Fall eines Brandes herausstellte, dass nur ein Detektor aktiviert war.

3. Meine Hauptsorge war diese: Was wäre, wenn ein kleines Feuer sich in einer Ecke über eine gewisse Zeit entwickeln konnte, ohne dass der andere Feuermelder es bemerkte? Das Feuer könnte an Stärke gewinnen und bis der andere dann Alarm auslöste, wäre wertvolle Zeit für die Feuerwehr verloren. Die Halle war aus Stein, so dass Fragen der Statik nicht meine Hauptsorge waren. Aber welche Menge an ölhaltigem, vermutlich giftigem Rauch würde sich durch das brennende, ölgetränkte Holz, die Wagen und Züge entwickeln, wie würde die kontaminierte Luft jedes Objekt in der Halle schädigen? Schließlich sind, zumindest unter den Kollegen der Technikmuseen, die Bilder von den Resten des Ringlokschuppens des Nürnberger Transportmuseums 2005 noch gegenwärtig http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsmuseum_N%C3%BCrnberg#Der_Brand_vom_17._Oktober_2005_und_die_Sch.C3.A4den.

Einige Kollegen hatten zusätzliche Ideen, wie die, eine freiwillige Feuerwache der Mitarbeiter einzurichten, um zu sehen, ob das Wetter am Montag wirklich so schlecht gewesen wäre. Daran werde ich mich in zukünftigen Fällen sicher erinnern.

Als ich nun diese Geschichte niederschrieb, brauchte ich nur in meinem Email-Archiv aus dem Unglücksjahr unter dem Stichwort Trilemma zu suchen. Da konnte ich alle Daten und auch zusätzliche Fakten, die ich inzwischen vergessen hatte nachsehen, ebenso wie die Vorschläge, die ich von anderen Registraren und Sammlungsverwaltern erhalten hatte.

Was folgt daraus?

  • Wenn ein Magazin geplant wird, sollte man überlegen, wie Sicherheitseinrichtungen gewartet werden können, ohne Museumsobjekte zu gefährden.
  • Alle Aufzeichnungen zu vergangenen Gefahrensituationen aufheben – man weiß nie, wann man sie wieder brauchen kann.
  • Murphys Gesetz gilt noch immer.

Ich hoffe, Sie haben Spaß gehabt mit diesem kurzen Sammlungs-Management-Krimi aus dem wahren Leben. Wenn Sie gerne auch einmal eine Ihrer Geschichten mit uns teilen wollen – tun Sie es, wir würden uns freuen, sie im Registrar Trek zu veröffentlichen.

Herzliche Grüße
Angela

Aus holprigen in korrektes Englisch übertragen von Molly S. Hope. Danke Molly, ohne Dich wäre ich verloren!

Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche von Brigitte Herrbach-Schmidt

Das Trilemma eines Registrars – Wie würden Sie entscheiden?

fire-truck-4912_640Wenn man Museologie studiert oder eine Kurs zum Umgang mit Kunstgegenständen besucht und zu Präventiver Konservierung, dann lernt man sehr viel über ideale Lagerbedingungen, wie man die Klimabedingungen verbessert, was man tun und was man besser vermeiden soll. Nur, all diese Übungen, die man im Unterricht lösen soll, sind präzise zugeschnitten. Gewöhnlich gibt es eine richtige Antwort auf die Frage „Wie würden Sie entscheiden?“

Und daneben gibt es das wirkliche Museumsleben. Und wie das wirkliche Leben überhaupt besteht es nicht aus klaren Fällen. Immer wieder gibt es Situationen, in denen nicht entschieden werden muss, was die beste Lösung ist, man muss sich für Desaster oder Katastrophe entscheiden.

Dies ist eine Geschichte aus dem Leben und ich werde sie in zwei Teilen erzählen. In dem ersten Teil wird die Situation geschildert, werden zusätzliche Informationen gegeben und dann bleibt die Frage; „Wie würden Sie entscheiden?“ – so bleibt Zeit zum Überlegen, bis ich erzähle, wie die Geschichte ausgegangen ist.

Das Szenario

Stellen Sie sich vor, Sie sind der Sammlungsmanager eines Museums mit einer großen Sammlung technischer Objekte. Es ist Freitag morgen im Dezember, 7 Uhr 30, und der Technische Dienst meldet sich: Ein Feuermelder hat in der Nacht einen Fehlalarm abgesetzt, es waren 2 Löschzüge im Einsatz. Der Feuermelder wurde zurückgesetzt, löste aber am frühen Morgen einen weiteren Fehlalarm aus. Er muss in Ordnung gebracht werden.

Die Lagerhalle ist mit zwei gleichartigen Infrarot-Feuermeldern bestückt, die jeweils die Hälfte der Halle überwachen. Um ordnungsgemäßes Funktionieren zu erreichen, muss der Feuermelder von einer externen Servicefirma kontrolliert und eventuell ersetzt werden – erreicht werden kann er aber nur mit einem Hubsteiger. Der Platz für den Hubsteiger im Inneren der Halle wird von zwei großen historischen Lastwagen blockiert. Es wäre auch möglich, wenn ein Tor geöffnet wird, den Hubsteiger außerhalb der Halle auf zu stellen. Man kann den Feuermelder auch so erreichen. Allerdings würde dann die Temperatur in der Nähe des Tores von 11 Grad auf fast Null fallen und im Inneren der Halle wäre es nicht viel wärmer.

Klimakonditionen der Lagerhalle

  • In der Halle werden Lastwagen und Eisenbahnmaterial gelagert
  • Die Temperatur beträgt normalerweise 15 Grad Celsius und sollte nicht unter 11 Grad fallen
  • Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt ca. 42%

Wetterbericht

Die lokale Wetterstation meldet -3 Grad Celsius und 55 % relative Luftfeuchtigkeit, das Wetter ist bewölkt aber trocken. Eine Wetterwarnung sagt heftigen Schneefall voraus, der gegen 10.00 Uhr beginnen soll.
Vorhersage für die folgende Woche: Am Montag werden die Temperaturen auf +5 Grad Celsius steigen, Regenwahrscheinlichkeit 85%. Das Wetter wird für die nächsten beiden Wochen warm und feucht bleiben.

Telefonnotizen

7.56 Firma für Brandschutzanlagen
Der Servicetechniker kann um 9.00 Uhr da sein und wird für die Arbeit 1-2 Stunden brauchen, je nachdem, ob der Feuermelder nur gereinigt werden muss, oder komplett ersetzt. Er muss allerdings bis spätesten 10.00 Uhr benachrichtigt werden, sonst könnte er erst am Montag kommen.

7.59 Fahrzeug-Restaurator
Die Lastwagen können bewegt werden, aber es braucht schweres Gerät und Unterstützung vom Technischen Dienst

8.05 Leiter des Technischen Diensts
Zugstange und Wagen zum Ziehen der historischen Lastwagen sind vorhanden, auch Personal zur Unterstützung des Restaurators steht zur Verfügung.

8.07 Fahrzeug-Restaurator
Wo sollen die Lastwagen hin gezogen werden? Der einzig mögliche Platz ist im Hof vor der Halle. Wie lange wird es dauern sie dorthin zu bringen? Wenn die Arbeit sofort beginnt kann sie bis ca. 9.30 Uhr erledigt sein.

Jetzt sind Sie dran!

Haben Sie alle Informationen, um zu entscheiden?
Wie würden Sie vorgehen?
a) die beiden Lastwagen aus der Halle ziehen lassen, sodass der Techniker innen arbeiten kann?
b) Das Tor öffnen, damit der Hubsteiger außen stehen kann und die Arbeit in der Halle erfolgen kann?
c) Bis Montag oder später warten und dabei die Halle zur Hälfte ohne Überwachung lassen und abwarten, bis die Temperatur steigt und trockenes Wetter herrscht?

Jetzt meine lieben Leser:
Wie würden Sie vorgehen?

Lesen Sie hier wie die Geschichte wirklich ausgegangen ist.

Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche von Brigitte Herrbach-Schmidt

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag,
Registrar Trek!

celebrationAm 2. Januar 2013 begannen wir dieses Projekt mit der Absicht, der Öffentlichkeit Informationen zu der Arbeit in Museumssammlungen zu vermitteln und um Sammlungsmitarbeiter in der ganzen Welt einander näher zu bringen. Jetzt, ein Jahr später, sind wir ein Team von vier Autoren und 32 Übersetzern aus 19 Ländern, die für 16 Sprachen stehen.

Aber unsere treuen Leser wollen wahrscheinlich lieber wissen, was sie im neuen Jahr erwartet, als Statistiken* zu lesen:

Sie können sicher sein, weiter mit Geschichten und Artikeln aus der Welt der Museumssammlungen unterhalten zu werden. Und wir freuen uns über jeden Beitrag, den jemand einsendet. Wir suchen nach mehr Geschichten über praktische Erfahrungen, Beispielen für vorbildhaftes Vorgehen bei der Registrierung von Objekten und gute Lösungen für Probleme bei der Lagerung, ebenso wie über gute Einfälle zur Dokumentation und zur Verwaltung von Sammlungen. Wir werden auch wieder Geschichten aus dem täglichen, wahren Leben bringen, die zum Teil mit Fragen enden werden wie „Wie hätten Sie entschieden?“, damit jeder sich die Sache überlegen kann bis wir dann verraten, wie die Sache wirklich aus gegangen ist.

Matt wird uns weiter über den Kunstfälscher Mark Landis und seine Decknamen informieren, Anne erzählt uns mehr „direkt ab Lager“ und Derek wird weiter in die faszinierende Arbeit des Registrars einführen. Angela plant eine kleine, lustige Serie zum „Museum des Spam“. Und natürlich wird es Beiträge von Gastautoren geben. Wir haben augenblicklich einen von einen Datenbank-Enthusiasten in Vorbereitung und eine Reihe weiterer sind versprochen.

Also: bei uns bleiben und dran bleiben!

 
Das Team von Registrar Trek

 
* Statistik: wir haben 62 Posts veröffentlicht, hatten über 12.000 Besucher, die unseren Blog fast 20.000 mal besuchten. Mehr als 300 Nutzer haben unseren RSS-feed abonniert.

Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche von Brigitte Herrbach-Schmidt
Dieser Beitrag ist auch auf italienisch erhältlich, übersetzt von Silvia Telmon.

Fröhliche Weihnachten von Registrar Trek

Working on an installation of 173 coffee makers. Still more to come...
Aufbau einer Präsentation von 173 Kaffeemaschinen. Und es kommen noch mehr…
Die Sonderausstellungsfläche liegt verlassen da. Wo vor einer halben Stunde noch Objekte in Regale geräumt oder von Restauratoren gereinigt wurden, ist nun Ruhe eingekehrt. Der letzte Arbeitstag vor Weihnachten. Normalerweise der Tag, an dem ich Papiere und meine Gedanken ordne, Rückschau auf das vergangene Jahr und auf kommende Projekte halte und diese Gedanken mit ein paar Kollegen teile.

Dieses Jahr ist das anders. Weihnachten „erwischt“ mich mitten im Ausstellungsaufbau zu unserer neuen Sonderausstellung zum elektrischen Haushalt. Das ganze vergangene Jahr drehte sich um Staubsauger, Bügeleisen, Toaster, Küchenmaschinen, Haartrockner, Kaffeemaschinen… Über 1500 Objekte wurden ausgewählt, weit mehr nachrecherchiert und Angaben in der Datenbank in Ordnung gebracht. Nun geht es darum, dass jedes an seinen richtigen Platz kommt, sauber ist und seine korrekte Exponatbeschriftung erhält. Kein kontemplativer Arbeitsprozess, der zur Besinnlichkeit einlädt. Trotzdem will ich nicht auf meine ganz persönliche Rück- und Vorschau verzichten, zumal ich sie dieses Mal zum ersten Mal mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt teilen kann:

Neben den Herausforderungen der Sammlungsausstellung war das letzte Jahr vom Start und Wachstum von Registrar Trek bestimmt. Seit dem 2. Januar sind wir online und am Jahrestag wird es sicherlich hier noch eine ausführlichere Rückschau zum Geburtstag geben. Es ist großartig, dass sich aus einer verrückten Idee zweier Menschen binnen eines Jahres ein Projekt entwickelt hat, das so viele Kollegen weltweit kennen und unterstützen.

Christmas tree at the TECHNOSEUM: decorated with household appliances.
Weihnachtsbaum im TECHNOSEUM: dekoriert mit Haushaltsgegenständen… TECHNOSEUM, Foto Klaus Luginsland
Die Finanzkrise in Nordamerika und Europa ist vor allem im kulturellen Bereich spürbar und ich weiß, dass viele unserer Leser und auch einige Teammitglieder von Registrar Trek verzweifelt versuchen, wieder einen Arbeitsplatz im Sammlungsbereich zu bekommen. Wir können leider nicht mehr tun, als ihnen die Daumen zu drücken und viel Glück, Mut und Durchhaltevermögen zu wünschen.

Auch die, die in festen Arbeitsverhältnissen sind, müssen sich mit dem zunehmenden Druck von mehr Arbeit, die sich auf weniger Schultern verteilt auseinandersetzen, und das bei immer knapper werdenden Finanzmitteln. Eine schwierige Aufgabe, professionelles Selbstverständnis und finanzielle Notwendigkeiten unter einen Hut zu bringen. Lassen Sie uns bei dieser ganzen Problematik nie vergessen, dass der Sammlungsbereich bei weitem nicht der einzige Bereich ist, der von der Krise betroffen ist. Viele Diskussionen die ich im vergangenen Jahr in professionellen Gruppen und Mailinglisten verfolgt habe drehten sich darum, wie Geld an den falschen Stellen ausgegeben wird. Fast scheint es, als ob jeder Kollege es dem anderen neidet, wenn dieser ein Projekt finanziert bekommt. Ich persönlich denke, dass das kein erfolgverprechender Ansatz ist. Als Registrare, Sammlungsmanager, Depotverwalter, Magaziner und Dokumentare sitzen wir im selben Boot wie Restauratoren, Museumspädagogen, Besucherbetreuer, Aufsichten, Wissenschaftler, Öffentlichkeitsarbeiter, Verwaltungsangestellte… das Boot heißt „Museum“ und wir werden alle unsere verschiedenen Fähigkeiten brauchen, um Schiffbruch zu vermeiden.

...obviously, our marketing department likes the upcoming exhibition as much as we collections people do. Pictures by TECHNOSEUM
…ganz offensichtlich mag unsere Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit die kommende Sammlungsausstellung genauso gerne wie wir Sammlungsleute. TECHNOSEUM, Foto Klaus Luginsland
Lassen Sie uns also im neuen Jahr das tun, worin wir Sammlungsmitarbeiter am besten sind: Dinge übernehmen, die Liebe zum Detail erfordern, bei Papierkram und Organisation helfen und – im übertragenen Sinne – die blanken Nerven puffern und einpacken – die eigenen und die der Kollegen.

Ich bin wirklich froh, dass das Team von Registrar Trek aus Leuten aus unterscheidlichen Berufen besteht. Neben selbstredend Registraren und Sammlungsmanagern finden sich Restauratoren, Kuratoren, Marketingspezialisten, Besucherbetreuer und Leute aus völlig anderen Berufsfeldern. Die Vielfalt macht den Gedankenaustausch spannend und sorgt dafür, dass die Arbeit am Projekt Spaß macht. Für das neue Jahr haben wir schon ein paar spannende Geschichten und Artikel in der Pipeline, lassen Sie sich überraschen.

Nun werde ich noch etwas Müll zusammen sammeln und ein paar leer gewordene Paletten aufeinanderschichten, bevor ich in den Weihnachtsurlaub gehe. Aber zuvor, im Namen des gesamten Teams von Registrar Trek:

Fröhliche Weihnachten und ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2014!

Angela

Dieser Text ist auch auf Italienisch erhältlich, übersetzt von Silvia Telmon.

Update: Kunst im Hotel

Manchmal bekommen wir Rückmeldungen zu unseren Artikeln auf Registrar Trek aus den entferntesten Regionen der Welt. Manchmal sind es aber auch Rückmeldungen aus dem Büro nebenan:
„Rat mal, was ich dieses Wochenende gesehen habe?“ fragte Dr. Hajo Neumann, einer unserer Referenten.
Ich war ahnungslos.
„Hotelkunst!“ grinste er und zeigte mir dieses Bild:

Foto00061 by Hajo Neumann

Genau, da hat jemand ein Bild tatsächlich direkt an die Wand genagelt. Und zwar so dicht an die Wand, dass sich der ganze Rahmen biegt. Dass es auch noch so dicht am Fenster hängt, dass es das Maximum an möglicher UV-Belastung abbekommt ist dann noch ein nettes Extra.

Kunst im Hotel

Eins vorab: ich liebe Hotels. Und ich finde, dass wir als Museen viel von ihnen lernen können, wenn es darum geht, Kunden das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Aber es gibt da eine Sache, die mir aus professioneller Sicht immer wieder auffällt. Deshalb erlauben Sie mir heute ein paar Worte zum Thema „Kunst im Hotel“:

Kunst im Hotel ist großartig. Sie kann trösten, wenn man sich einsam fühlt. Sie kann Neues entdecken lassen. Sie kann liebe Erinnerungen wecken. Sie kann inspirieren. Sie kann nach einem hektischen Tag beruhigend wirken. Aber sie kann auch das Gegenteil bewirken: Sie kann dazu führen, dass der Hotelgast sich äußerst unwohl fühlt. Die folgenden Beispiele habe ich alle selbst gesehen, und zwar alle an einem verlängerten Wochenende in unterschiedlichen Hotels:

1. Der subtile Horror von Erbstücken

Nichts ist schöner als Kunst, die man geerbt hat. Oft sind richtige Perlen unter den gut gehüteten Schätzen der Vorfahren. Allerdings gibt es da eine simple Daumenregel: wenn Sie zuhause etwas abhängen müssen, weil das Enkelkind davon Alpträume bekommt, ist es kaum geeignet, statt dessen im Hotelzimmer zu hängen:

horror

Eine Naturszene in Kupfer? Perfekt für ein Landhotel! Was könnte man daran nicht mögen?

horror_detail

Was sagt schließlich besser „herzlich willkommen“ als die toten Augen eines Zombie-Dompfaffs (Pyrrhula pyrrhula)?

2. Bei uns hängen Sie richtig!

Vor einiger Zeit kam ein findiger Verleger von Kunstpostern auf eine Idee: In einer Gesellschaft, in der man sich nicht mehr darauf verlassen kann, dass Leute erkennen, was Kunst ist, muss man eben nachhelfen. Also versah er die Nachdrucke berühmter Kunstwerke immer gleich mit einer vergrößerten, stilisierten Signatur des Künstlers; „Vincent“, „Monet“, „Manet“, usw. Hotels scheinen diese Art von Kunstdrucken zu bevorzugen und ich wette, Sie sind auf die Art auch schon dem einen oder anderen Strauß Sonnenblumen von van Gogh auf begegnet. In einem Hotel hatte ich die „Felder im Frühling“ von Monet über dem Bett:

monet

Zweifelsohne ist das Original ein Meisterwerk impressionistischer Kunst. Allerdings war es in diesem Fall ein Bild, unter dem kein Registrar ruhig schlafen kann. Dass die Farben durch jahrelange UV-Einstrahlung stark verblichen sind, lässt sich ja schon auf dem ersten Foto erahnen. Der wahre Horror zeigt sich aber erst in der Blitzlichtaufnahme:

monet2

Die klimatischen Bedingungen in dem Hotelzimmer waren also offensichtlich alles andere als ideal. Als wäre das nicht genug, ist der Rahmen in einer Art und Weise befestigt, wie ich es zugegebener Maßen noch nicht oft gesehen habe. Leider waren die Lichtverhältnisse zu schlecht, um das ausreichend zu dokumentieren:

nagel

Das Bild war tatsächlich durch den Rahmen in die Wand genagelt worden…
Zur Ehrenrettung des Hotels sei gesagt, dass das Zimmer ansonsten einwandfrei und das Essen hervorragend war.

3. Haben Sie den Monet auch in apricot?

Reproduktionen von Kunstwerken haben eine lange und ehrwürdige Tradition. Sie sind eine Möglichkeit, sich mit hochwertiger Kunst zu umgeben, ohne gleich Unsummen dafür ausgeben zu müssen. Und natürlich hat man immer schon das Kunstwerk passend zum Raum gewählt. In letzter Zeit ist mir aber eine Art von Hotelkunst aufgefallen, die dieses Prinzip auf den Kopf stellt: Statt Kunst zu suchen, die zum Raum passt, wird die Kunst passend gemacht.

Es werden Ausschnitte aus Meisterwerken gemacht, die so vom Künstler nicht vorgesehen waren. Zum Beispiel gibt es die Frau mit dem Sonnenschirm aus den gerade gesehenen Feldern im Frühling auch einzeln, vergrößert, im Hochformat. So passt sie besser an die Wand im Flur und es ist nicht so viel unnötiges Gestrüpp mit auf dem Bild… Im Extremfall lässt man auch noch die Farben etwas korrigieren, damit sie besser mit der Tapete harmonieren.

Eine andere Unsitte sind Massenware, die so tut, als sei sie echt gemalt. Bei näherem Hinsehen sieht man dann allerdings, dass es Tintenstrahl auf Leinwand ist, festgetackert auf eine Lattenkonstruktion, die einen Keilrahmen imitiert. Diese Art von Massenkunst gibt es in allen möglichen Stilen (beliebt ist z.B. etwas in Anlehnung an Edward Hopper für Fast-Food-Restaurants), besonders gern werden allerdings abstrakte Motive genommen. Vermutlich, weil sie äußerst pflegeleicht sind: sie gelten von vornherein als intellektuell und lassen sich in allen möglichen Farben herstellen. Wenn man dann noch ein Motiv findet, das man als Pärchen über dem Doppelbett aufhängen kann, hat man eigentlich schon gewonnen:

kunst1

Sicher, über Kunst lässt sich streiten. Ich habe allerdings eher den Verdacht, dass hier aus einem Katalog die passende Deko zum Zimmer herausgesucht wurde. Und dass man sich an der Rezeption keine Wasserwaage borgen konnte, um zumindest die Hängung in Ordnung zu bringen, hat mir dann noch völlig den Rest gegeben.

Aber ich will nicht ausschließen, dass das soeben gezeigte Werk dem Hotelbesitzer einfach ausnehmend gut gefallen hat. Schönheit liegt schließlich im Auge des Betrachters. Trotzdem, auch wenn es einem selbst richtig gut gefällt, so gut, dass man sich gar nicht daran satt sehen kann, sollte man trotzdem als Hotelbesitzer einen Fehler nie machen, Massenproduktion hin oder her: Man sollte das gleiche Werk nicht an zwei Orten aufhängen, zu denen der selbe Hotelgast Zugang hat!

kunst2

Wobei ich es schon bewundernswert finde, dass man es zweimal geschafft hat, das Bilderpaar beinahe gleich schief aufzuhängen!

kunst3

Angenehme Nachtruhe!
Angela

Dieser Beitrag ist auch auf französisch erhältlich, übersetzt von Marine Martineau.

Richtig gefälscht: Auf der Spur eines Kunstfälschers Teil 10

picture: LSU University Art Museum
Die Aliase des Fälschers Mark Augustus Landis:
2009 – Steven Gardiner
2010 – Father Arthur Scott
2011 – Father James Brantley
2012 – Mark Lanois
2013 – Martin Lynley
Diesen Freitag habe ich die Gelegenheit, die Öffentlichkeit weiter über Landis zu informieren – diesmal eine Gruppe von Studenten, möglicherweise zukünftige Registrare.

Ich werde um 13.00 im Taft Museum hier in Cincinnati sein. Dort werde ich nicht nur über Bilder und dergleichen erzählen, wie das ein Konservator tun würde, sondern über meine Erfahrungen als Registrar, die mich zu meinen Erkenntnissen über Landis gebracht haben. Ich sage Ihnen das, damit Sie – ob als Registrar oder auf einem anderen Arbeitsgebiet – ihre Erfahrungen nicht einfach hinter sich lassen, sondern sie dazu verwenden, andere in unterschiedlichen Berufen dadurch weiter zu bilden. Jeder von uns der sich entschieden hat Registrar zu sein, in welchem Land oder Staat er auch arbeitet, ist verantwortlich als der einzige „Kümmerer“ für Objekte, persönliche Hinterlassenschaften und geliebte Schätze, die über die Jahre erworben wurden. Auch wenn wir oder die Dokumentation nicht im einzelnen darüber Rechnung ablegen können – wir SIND der Herzschlag jeder Institution.

Vergesst das nicht, Leute, Ihr seid der Herzschlag! Nehmt nichts für gegeben – weder Euch, noch andere. Ihr seid die, die ihr seid und Eure Talente und Fähigkeiten werden Euch an Plätze führen, von denen ihr nie geträumt habt. Gebt nicht auf – es sind Ausdauer und Gewissenhaftigkeit die einen großartigen Registar großartig machen. Das Leben wird Türen öffnen, natürlich auch schließen, aber wenn man ehrlich bleibt und ein großes Netzwerk wie dieses hat, dann wird man stark bleiben. Wenn man sich von dieser Einstellung entfernt schließen sich die Türen.

Das ist alles für den Augenblick. Noch einmal: kontaktieren Sie mich, wenn Sie irgend etwas zu den unten genannten Namen heraus bekommen haben, oder wenn Sie bei irgend einer Erwerbung einen Verdacht haben! Meine Kontaktdaten auf Registrar Trek sind vollständig und richtig. Ich bin sehr gespannt auf alle Antworten oder Fragen, die mich selbst oder den Landis-Komplex betreffen.

Und bis dahin— bleiben Sie hartnäckig und seien Sie sich der Tatsache bewusst, dass Sie zu einer einzigartigen Gruppe von Menschen gehören.
Ich danke Angela Kipp und der Mannschaft von Registrar Trek.

Bis bald
Matt

Bekannte Pseudonyme des Fälschers Mark Augustus Landis:
Steven Gardiner
Father Arthur Scott
Father James Brantley
Marc Lanois
Martin Lynley

Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche von Brigitte Herrbach-Schmidt

Ein Kapitän verlässt das Schiff

boat-85601_640Es gibt gute Tage und schlechte Tage. Dies ist ein schlechter, ein trauriger Tag. Ein Tag, von dem ich gehofft habe, dass er niemals kommt – oder wenn, dann in einer weit, weit entfernten Zukunft, wenn Registrar Trek ein Mythos ist, von dem alte Registrare den jungen Registraren erzählen.

Dieses Projekt begann als das Projekt zweier Menschen: von Fernando und mir. Wir haben Gedanken ausgetauscht seit… ja, beinahe genau einem Jahr. Wir lachten, hatten Spaß, inspirierten uns gegenseitig und daraus entstand Registrar Trek. Zunächst ein kleines Projekt. Zwei Menschen, die Artikel schrieben und sie in ihre jeweilige Muttersprache übersetzten. Wir gingen im Januar online und bald gewannen wir weitere Autoren und Übersetzer. Registrar Trek wuchs schnell, bis 37 Menschen zum Gelingen beitrugen.

Schnelles Wachstum ist großartig, aber es ist schwierig, alles im Auge zu behalten. Während ich also eifrig dabei war, neue Teammitglieder einzuarbeiten, Übersetzungen online zu stellen und Beiträge zu schreiben, merkte ich nicht, dass ein Teammitglied nicht damit einverstanden war, wie die Dinge liefen. Ein sehr wichtiges Teammitglied. Mein Kapitän. (Wir hatten oft darüber gescherzt, dass sein Vorbild Captain Jean-Luc Picard und meines Admiral Kathryn Janeway war).

Das Problem im Team mit Menschen aus Ländern überall in der Welt über das Internet zu arbeiten ist, dass man den Menschen nie von Angesicht zu Angesicht begegnet. Im normalen Museumsalltag würden einem die eigenen Augen oder das Bauchgefühl sagen, dass etwas nicht so angekommen ist, wie es gemeint war oder dass ein Teammitglied unglücklich ist. Falls das vorkommt, kann man sich zwei Tassen Kaffee schnappen, die Bürotür hinter sich zumachen und sich gemeinsam hinsetzen und darüber reden. Im Internet muss man sich auf das verlassen, was der andere schreibt. Ein sehr eingeschränkter Blick auf ein anderes menschliches Wesen.

Vielleicht waren es Worte, die ich geschrieben habe, die nicht so verstanden wurden, wie ich sie gemeint habe, vielleicht waren es andere Dinge, die ich gesagt oder getan (oder nicht gesagt oder nicht getan) habe, jedenfalls ist Fakt, dass Fernando beschlossen hat, Registrar Trek zu verlassen. Keine Möglichkeit, ihn zu erreichen, keine Möglichkeit, die Dinge gerade zu rücken, keine Chance, ihn aufzuhalten. Ich habe immer gesagt, dass wenn einer von uns beiden keinen Spaß mehr an diesem Projekt hat, das das Ende von Registrar Trek ist. Und ich fühle immer noch, dass ich dieses Schiff nicht ohne meinen Kapitän, Mitbegründer und Co-Administrator steuern möchte. Deshalb war mein erster Impuls, das Projekt zu beenden.

Aber andererseits sind da all die großartigen Kolleginnen und Kollegen, die angeboten haben mit Übersetzungen zu helfen und die vielen Menschen, die an Beiträgen für Registrar Trek schreiben. Und natürlich gibt es da Sie, die Leser unseres Blogs, die dafür sorgen, dass wir mit Spaß und Motivation unsere Freizeit in Artikel und Übersetzungen investieren. Deshalb fühle ich eine gewisse Verantwortung, weiter zu machen. Ich kann nicht versprechen, dass wir das so gut hinbekommen wie bisher. Immerhin fehlt der Kapitän! Aber wir werden weiter machen.

Angela