Wie ich Museumsregistrar wurde V
Matthew C. Leininger
Liebe Trekker,
es ist ein gutes Gefühl, Ihnen nun nach der Weltpremiere von „Art and Craft“ auf dem Tribeca Film Festival wieder zu schreiben. Der Film ist großartig und er wird Geschichte machen mit dieser ganzen Landis-Geschichte. Wie heißt es im Film: er hat sich mit dem falschen Registrar angelegt! Es ist eine tolle Sache, Art and Craft wird in den USA im Herbst, vielleicht schon im Spätsommer in die großen Kinos kommen, dann wird die DVD erscheinen und möglicherweise wird der Film auch im Fernsehen gezeigt werden. Wirklich phantastisch und ich war der Registrar, der das alles ins Rollen brachte.
Aber warum ich und wie kam ich dazu?
Nachdem mein Kunstlehrer an der Highschool, Barb Sailor, mich schon früh dazu ermutigte, habe ich mich mein Leben lang intensiv mit Kunst beschäftigt und auf dem College auch Kunst studiert. Mein Schwerpunkt war die Druckgraphik und das absolute Highlight war die Lithographie. Ich begann meine Kariere als völlig ahnungsloser Praktikant in Kennedy Museum of Art an der Universität Ohio, wo ich meinen Master in Fine Arts machte. Schließlich wurde ich dort als Konservator, Registrar und Restaurator angestellt. Man kann sagen, es war ein Sprung ins kalte Wasser – und es war der Anfang einer 15-jährigen Kariere in Kunstmuseen. Meine Frau Jen lernte ich 1996 kennen und wir heirateten im folgenden Jahr. In diesem Monat sind es 17 Jahre gemeinsamen Glücks!
Ich schloss mein Studium an der Ohio University ab und machte mich mit meiner Neuvermählten auf, um im Oklahoma City Museum Registrar zu werden. Die große Herausforderung dort war, die gesamte Sammlung von den alten Ausstellungsgebäuden in die neuen, innerstädtischen Unterkünfte um zu ziehen. Leider lebt Carolyn Hill, die damalige Direktorin, nicht mehr. Carolyn pflegte zu sagen, ich wäre das Herz des Museums – selbst Stiftern und dem Museumsvorstand gegenüber äußerte sie sich so. Ganz schön große Schuhe, die ich da aus zu füllen hatte! Schließlich wurde ich Leiter der Konservatorischen Abteilung und hatte die Arbeit der Konservatoren, und Museumpädagogen, sowie die Produktion von Filmen zu betreuen. Ich war ein Ass, wenn es darum ging Kostenpläne auf zu stellen und sie im schwarzen Bereich zu halten und schließlich habe ich in meiner Laufbahn weit mehr als 150 Ausstellungen verantwortet.
Nach 8 Jahren in Oklahoma City entschieden wir uns, nach Ohio zurück zu ziehen, wo meine Kariere als Registrar endete – aber das konnte ich damals nicht wissen. Ich wurde vom Cincinnati Art Museum als Leitender Registrar eingestellt und hatte drei Mitarbeiter, die ich heute noch vermisse – drei gute Kollegen mit großer Erfahrung. Meine Stelle aber wurde – ob man es glaubt oder nicht – „beseitigt “. Die Argumente, die ich zu hören bekam waren alle verlogen und ich verbrannte zuletzt diesen Brief. Ich nehme an, dass es finanzielle Gründe waren, denn ich verdiente wirklich gut für einen Registrar. Eine große Rolle scheint mir aber auch meine Suche nach Mark Landis gespielt zu haben. Ein paar Wochen ehe ich gehen musste wurde mir gesagt, dass ich das keinesfalls während meiner Arbeitszeit tun dürfe. Daran habe ich mich gehalten. Keine Anrufe und keine Emails. Nur wussten Sie alle, wo ich arbeite und so kamen doch Anrufe oder Emails um Informationen über Landis zu erhalten. Ich hielt mich an die Wünsche des Museums und arbeitete über Landis nur von zu Hause aus. Ich hatte sowieso über Landis nie im Museum gearbeitet und wunderte mich warum sie so besorgt waren. Das Cincinnati Art Museum kommt in „Art and Craft“ natürlich vor und Cincinnati, Ohio ist groß auf der Leinwand zu sehen. Das ist mein Verdienst und ein großer Gewinn für Cincinnati, auch wenn die Stadt nichts davon weiß, dass der Film ein großer Erfolg werden wird!
Nachdem ich 14 Monate lang nach Arbeit in einem Museum gesucht hatte, bzw. nach allem, womit ich wieder ein Einkommen erzielen konnte, wurde ich von einer Franchise Spedition angestellt. Das ging vier Monate gut, aber ich sah, dass etwas nicht stimmte, als mein direkter Vorgesetzter einen Kredit auf seine Lebensversicherung aufnehmen musste, um mich zu bezahlen. Also wieder arbeitslos und ein Hausmann mit meinem sechsjährigen Engel! Aber die Geschichte geht weiter, bis zu dem heutigen Zeitpunkt. Ich wurde Mitarbeiter bei Amazon für die Erfüllung von Kundenwünschen. Was ich in diesem Riesendepot tue, ist – einfach ausgedrückt – dass ich dafür sorge, dass das, was Sie online bestellen, Ihnen auch zugeschickt wird. Das ist eine ganz neue Welt, aber ganz erfrischend und es zeigt mir, dass sich meine Kariere als Registrar auf einem ganz anderen Feld bezahlt machen kann.
Als ich frisch verheiratet 1998 Ohio verließ, hatte ich nicht die geringste Vorstellung von dem, was ich später machen würde. Nehmen Sie also mein Leben als Beispiel, dass man nie weiß, wie der Lebensplan verlaufen wird. Seien Sie also glücklich, wo Sie zur Zeit sind und nützen Sie jeden Tag, denn die Zukunft bringt Veränderungen. Manchmal kleine, manchmal große, aber man sollte darauf vorbereitet sein. Vor drei Jahren, als ich zum ersten Mal meine Arbeit verlor, war ich sehr verstört und verängstigt. Aber hier bin ich nun, ein hart arbeitender Mann im Blaumann mit einer wunderbaren Frau und Tochter und es ist mir eine Ehre zu erzählen, wie es dahin kam.
Bis bald!
Matt
Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche von Brigitte Herrbach-Schmidt.
Dieser Beitrag ist auch auf Französisch erhältlich, übersetzt von Marine Martineau.
Matt, you are like the George Zimmerman of the art world. There is a reason you were a registrar and not an artist – you lack vision and creativity. Its the same for all of those stuffy attendees to your „exposé.“ All of you talentless shards trying to tell Landis what he should do with HIS art… please… You people wouldn’t understand art if it crapped on your face. Why don’t you go to see the New York Philharmonic and tell them that they should write their own music and stop putting their title in front of Beethovens. You’re pathetic, and completely useless. Do you have any idea the skill and passion it takes to pull of a masterful forgery??? No you don’t, because the only thing you ever created was an inflated ego. Listen to yourself… „I’m the registrar that made it all happen“ – no jackass…you’re a hall monitor…and the closest you will ever come to knowing talent is when Landis shook your hand. You owe him a huge apology, and a debt of gratitude. Without him you’re nothing.
Matt,
I am astonished to hear and read your story. I am arthistorian and worked as registrar and head collections and depot in a local museum in Eindhoven town (The Netherlands). Our museum closed in 2012, most of the people (including me) were losing their jobs in 2011 and still I am without a job, without an income and my future is uncertain, it freigthens me a lot. I feel there will be no more chances for me to survive this. If you have some little savings in this country you have to use them and governmental support keeps out.
Thanks for your open story and wish you all the luck with your wife and daughter,
Peter
I am sorry to hear that Peter. Stay strong and stay the course. Plans for your future have been laid out and it will take patience and perseverence to get thru, but it will happen. Best, Matt