Es ist ruhig hier zurzeit. Ich habe es fast geschafft, die Datenbank auf Stand zu bringen. Ich habe nur noch etwa 100 digitale Bilder umzubenennen. Wir haben angefangen, die etwa 2000 Erwerbungen abzuarbeiten und wir sind fast auf Stand mit denen, die 2003 reingekommen sind1. Das Problem ist trotzdem, dass, wenn einem ein interessantes Ding auf den Schreibtisch kommt, man es nicht einfach verzeichnen, eine Nummer darauf klatschen und es ins Regal stellen kann. Man wird in es hineingezogen. Neulich waren es Landkarten. Kelly, eine unserer wunderbaren Praktikantinnen, und ich haben uns zu einem Buch gebundene Blaupausen von Bodenbesitzstandkarten von Charlotte und Mecklenburg County aus den 1930er Jahren angesehen. Sie zeigen die Grundstücke von Downtown – Entschuldigung, UPtown – und listen die Grundbesitzer und die jeweiligen Schätzwerte auf. Die Grundstückswerte haben sich seither etwas verändert, aber Trade und Tryon war der Ort, an dem man wohnen sollte, wenn man etwas auf sich hielt! Diese Art der Dokumentation ist von unschätzbarem Wert für jeden, der die Geschichte von Gebäuden und Geschäften in der Stadt erforschen möchte. Mit der gleichen Erwerbung erhielten wir einen sehr schönen „Official Lot and Block Atlas of Charlotte, N. C.“ [Offizieller Atlas der Grundstücke und Häuser in Charlotte, North Carolina] von 1928. Er ist auf schwerem, vergütetem Leinen von handgemalten Originalen gedruckt und zeigt, neben anderen Erinnerungen an eine glorreiche Vergangenheit, die Straßenbahnlinien, die einst als Massentransportmittel in der Stadt fungierten.
Es ist auch sehr lehrreich – und faszinierend – noch weitere vierzig Jahre zurückzugehen, in das Jahr 1888. Diese Karte, die wir dieses Jahr [2003] erhalten haben, zeigt Mecklenburg County. Die Stadt im Zentrum ist nicht detailliert dargestellt, aber die Namen der Eigentümer der Grundstücke außerhalb sind aufgeschrieben. Klar, das da sind „unsere“ Alexanders (siehe http://www.charlottemuseum.org/alexanders.asp für weitere Details). Auf vielen dieser Besitztümer finden wir Namen, die wir inzwischen als Namen von Straßen, Parks, Gebäuden und Geschäften in dieser Gegend kennen. Zusammen mit dieser Karte haben wir einen Pachtvertrag mit England erhalten, datiert auf das Jahr 1696. Er hing in einer Rechtsanwaltskanzlei in Charlotte und wird bald in unserer Bibliothek hängen. Er ist handgeschrieben auf Kalbsfellpergament und es hängen drei rote Wachssiegel darunter – und es ist eine Herausforderung, ihn zu lesen! Nicht nur, dass die Handschrift archaisch ist, er ist auch in einem undurchsichtigen Juristenenglisch geschrieben, das jeden modernen Verfasser von Kleingedrucktem blass aussehen lässt. Lee, ein weiterer Sammlungspraktikant, hat angefangen, es für mich zu transkribieren. Zum Glück hat der Spender eine Übersetzung gefunden, die ein anderer Rechtsanwalt 1975 angefertigt hat. Wir werden diese möglicherweise in unserer Bibliothek zugänglich machen, für diejenigen, die neugierig sind oder ein Lehrstück für finstere Wortungetüme sehen wollen!
Also, ich gehe mal besser die Datenbank auf den neuesten Stand bringen. Und ein paar Nummern auf Objekte klatschen.
Shanti
Anne
Übertragung ins Deutsche: Angela Kipp
- Der Artikel wurde 2003 geschrieben ↩