Category Archives: Humor

Tell Me More, Database – Das „Fundstück“ Lied

Neulich erinnerte mich die Mail einer Kollegin an einen Vorfall, der dazu führte, dass ich den alten Lagerfeuer-Klassiker „Country Roads“ von John Denver umgedichtet habe, nachdem wir das Problem gelöst hatten:

Es war ein dunkler Freitag im Februar als ich mit einer meiner Hilfskräfte Emailschilder überprüfte und umlagerte. Wir stießen auf zwei Straßenschilder, die sich ziemlich ähnlich sahen und auf der Rückseite stand auch die gleiche Inventarnummer. Natürlich war kein Foto in der Datenbank. Wir riefen unsere Datenbankmanagerin um Hilfe an. Nach einer Weile fand sie ein verwaistes Foto in den Exponatakten, das zeigte, dass der Pfeil auf dem einen Schild nach links zeigte, während es ein Schild mit einer anderen Inventarnummer gab, auf dem der Pfeil nach rechts zeigte. Dieser Datensatz hatte vor langer Zeit den Eintrag „Standort unbekannt“ erhalten. Endlich konnten wir die richtigen Nummern anbringen.

Also, für all die verlorenen und wiedergefundenen Objekte in unseren Sammlungen, bitte alle mitsingen (singt sich besser auf Englisch)… und eins, und zwei, und….


Almost Weekend, in the storage
Found a sign there, right next to another.
Both look similar, similar like twins,
And they both have same accession number.

(Beinahe Wochenende, in dem Depot,
Taucht ein Schild auf, ganz nah an nem andren.
Sehen gleich aus, haargenau ganz gleich,
haben auch die gleiche Inventarnummer.)

Refrain:
Database, tell me more,
Where the things do belong.
Show the files me,
Backlog Mamma, tell me more,
Database.

(Datenbank, sag mir mehr,
wo die Dinge hingehörn.
Zeig die Akten mir,
Rückstands-Mamma, sag mir mehr,
Datenbank.)

Unwrap the sign now, take a look there,
Accession number, written on the backside.
Dark and dusty, written black on black.
Misty taste of neglect, teardrops in my eye.

(Schild auspacken, erstmal anschaun,
eine Nummer steht auf der Rückseite.
Schwarz und staubig, geschrieben schwarz auf schwarz.
Schlecht behandelt, hab Tränen im Auge.)

Database, tell me more,
Where the things do belong.
Show the files me,
Backlog Mamma, tell me more,
Database.

(Datenbank, sag mir mehr,
wo die Dinge hingehörn.
Zeig die Akten mir,
Rückstands-Mamma, sag mir mehr,
Datenbank.)

I find a file in the „missing things“, it calls me
Seems a lot like one we missed a long time ago
Looking at the pic I got the feeling
That we finally solved this mystery, mystery!

(Finde eine Akte in den „vermissten Dingen“, sie ruft mich,
sieht aus als ob wir das schon lang, lang suchen.
Ich schaue auf das Bild und hab das Gefühl
dass es sich auflöst das Mysterium, Mysterium!)

Database, tell me more,
Where the things do belong.
Show the files me,
Backlog Mamma, tell me more,
Database.

(Datenbank, sag mir mehr,
wo die Dinge hingehörn.
Zeig die Akten mir,
Rückstands-Mamma, sag mir mehr,
Datenbank.)

Summertime…

…and the livin‘ is easy…

Während manche von uns offensichtlich nicht aufhören können zu arbeiten…

(Schleichwerbung: Reibel’s „Registration Methods for the Small Museum“ wurde dank Deb Rose van Horn komplett überarbeitet und ins 21. Jahrhundert gebracht.)

…haben wir einen Kreativ-Workshop unter Einsatz von Metaplan-Technik in unserem Garten veranstaltet. Ausgehend von der Voraussetzung, dass wir weder ein Problem noch eine Lösung haben, kam dabei nach 3 Stunden intensiver Kreativarbeit und gezielter Improvisation unter Zuhilfenahme vorhandener Materialien und Werkzeuge dann das heraus:

Wir sind uns immer noch nicht sicher, welches Problem wir gelöst haben aber wir sind irgendwie stolz auf die Lösung. (Am offensichtlichsten: Alle waren der Meinung, dass, was immer das Problem sein mag, die Lösung höhenverstellbar sein muss.)

Genießen Sie den Sommer!
Angela

Neuer, unbekannter Schädling entdeckt – treffen Sie Vorkehrungen!

Letzte Woche wurden mehrfach neue Schädlinge gesichtete. Besonders die Kollegen aus den USA und aus Deutschland berichteten, dass sie in ihren Ausstellungen und Depots bislang unbekannte Arten von Schädlingen entdeckten. Auch die Administratorin dieser Seiten wurde nicht verschont, wie man auf der Abbildung sieht.

Merkwürdig an diesem neuen Schädling ist, dass er offenbar nur mit Hilfe eines Smartphones oder Tablets entdeckt werden kann und Klebefallen ungehindert überwindet. Museumspests.net listet ihn bislang noch nicht.

Pokemon in the admin's storage area

Pokemon im Depot der Administratorin1

Da die älteren und mittelalten Kollegen keinen Rat wussten, boten die jüngeren Kollegen Hilfe an. Ihnen gelang es, einige Exemplare zu fangen und sie verweisen auf Quellen wie diese, um sie zu identifizieren. Sie scheinen alle zur Familie der Pokemons zu gehören, die eine ganze Reihe unterschiedlicher Arten umfasst. Das hier abgebildete scheint ein „Taubsi“ zu sein.

Bisher wurde nicht von unmittelbaren Gefahren für die Sammlungen berichtet. Aber als Registrare und Sammlungsmanager sind wir auf der Hut! Einige Praktikanten und Studentische Hilfskräfte erklärten, dass die Schädlinge trainiert werden können und dass sie dadurch kräftiger werden – das klingt nicht gut. Darüber hinaus verweisen sie darauf, dass die größere Gefahr von den Trainern ausgehen könnte, die mehr Pokemons einfangen möchten und dabei in Gefahr sind, ihre eigene Sicherheit und die ihrer Umgebung aus dem Auge zu verlieren.

Da wir noch nichts über die Ausbreitung dieses neuen Schädlings wissen, hat Registrar Trek einige Empfehlungen für ein integriertes Pokemon-Bekämpfungskonzept gesammelt:

  • Die Pokemontrainer sind möglicherweise nicht in der Lage, ihre Umgebung vollständig im Blick zu behalten – erinnern sie sie auf angemessene und freundliche Weise daran, dass die Richtlinien des Hauses ein zu halten sind und ebenso die Sicherheitsrichtlinien für Objekte und Besucher.
  • Wenn es größerer Probleme mit den Sammelplätzen dieser Tiere („pokestops“) gibt oder mit den Plätzen an denen sich die Trainer zu Wettkämpfen versammeln („Arenen“), dann kann man das an https://support.pokemongo.nianticlabs.com/hc/en-us/articles/221968408-Reporting-Pok%C3%A9Stop-or-Gym-Issues, melden und die Entfernung dieser Plätze aus dem Spiel beantragen.
  • Wenn sich jetzt vermehrt Leute in der Umgebung des Museums befinden, die keine typischen Museumsbesucher sind, aber doch Personen, die man gerne im Museum hätte – wie wäre es, wenn man mit ihnen sprechen würde um zu erfahren, was sie interessiert und sie einladen herein zu kommen? Man könnte zum Bespiel Pokemontrainern, die zum ersten Mal in ein Museum kommen einen ermäßigten Eintritt anbieten? (Man muss ja nicht, wie bei Pokemon, alle fangen, aber ein paar von ihnen an zu ziehen wäre doch eine gute Idee…).

Wir werden das Phänomen weiter beobachten und Sie an eventuellen weiteren Ideen zur Pokemon-Bekämpfung teilhaben lassen.

Angela

Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche von Brigitte Herrbach-Schmidt.

  1. Beachten Sie, dass einige der Kartons auf dem Foto direkt auf dem Boden stehen, wo sie NICHT gelagert werden sollten. Unglücklicher Weise erschien das Pokemon gerade in dem Augenblick, als wir einige Objekte für den Transport vorbereiteten. So sehen Sie auch gleich ein Versagen der Objektverwaltung. Die Kisten müssen IMMER mit Abstand zum Boden gelagert werden, damit weder Wasser noch Füße sie beschädigen.

Mülltrennung: Was tun mit alten Emails?

Oh, habt keine Angst, ihr, die ihr mit einem vollen elektronischen Posteingang kämpft. Heute hat mir ein Kollege die ultimative Antwort auf die Frage geschickt: „Wie entsorgt man all diese Spammails, veralteten Telefonlisten und irrelevanten Listenbeiträge sachgerecht?“

Email_1

Email_2

(Tatsächlich wurde diese Kiste für die Lagerung von Emailschildern genutzt, die nun einen neuen, besseren Lagerort bekommen haben.)

Die Wunschliste eines Registrars #registrardreams

Nicht in meinem Depot! Superhelden-Fähigkeiten wären manchmal praktisch...

Nicht in meinem Depot! Superhelden-Fähigkeiten wären manchmal praktisch…

In der Folge einer Diskussion, die sich der Veröffentlichung von Sheila Perry über das Barcode-Projekt an den National Galleries of Scotland anschloss ( „Wenn es sich bewegt – gib ihm einen Barcode“ ) kam Dan Smernicki (twitter @DanSmernicki ) die Idee für einen neuen Beitrag auf Registrar Trek:

„A Registrar’s Wish-list. Things that *should* exist, but for some infernal reason don’t.“ – Eine Registrar-Wunschliste, Dinge, die es geben *sollte* aber die es aus irgendeinem perfiden Grund nicht gibt.

Ich glaube, wir haben alle unsere Träume und Wünsche – manche sehr konkret und einfach umsetzbar, wenn die Geld-für-die-Sammlungsverwaltung-Fee auftaucht („Du hast 3 konservatorische Wünsche frei!“), manche futuristisch (eine Brille, die mir das Objekt nach dem ich suche rot umrandet im Regal anzeigt), manche einfach nur Wunschdenken (weiße Handschuhe, die weiß bleiben).

Bisher haben wir:

  • Dan Smernicki @DanSmernicki : ein System, das Objekte und Leute findet und beide miteinander in Einklang bringt.
  • Ich @RegistrarTrek : Instant-Zustandsprotokolle und eine App, die mir sagt, ob ich die passende Transportkiste habe.
  • Cecilia Peartree ‏@ceciliapeartree : Kunstwerke, die laut aufschreien, wenn niemand das Dokumentationsteam vom Standortwechsel benachrichtigt hat.
  • Maggie Mazzullo: Ich wünschte, ich hätte einen sechsten Sinn dafür, wenn Leute im Depot herumstöbern oder auf eine andere Art und Weise ärgerlichen mist machen. Eine Art „Depotalarm“, so dass ich hinter ihnen auftauchen und sie auf frischer Tat ertappen könnte.
  • Maggie Mazzullo: Ich wünschte auch, dass ich ein Lasersystem hätte, das Stifte, Getränke und andere verbotene Objekte verdampft, sobald sie in den Studiensaal mit den Kunstwerken gebracht werden.
  • Caitlin (Schwartz) Rumery: In Ergänzung zu dem schon erwähnten Zustandsprotokoll hätte ich gerne eine Brille, die das Objekt untersucht und mir sagt, wo lose, instabile oder sonstige Teile sind, die kurz davor stehen in meinen Händen zu zerbrechen.
  • Caitlin (Schwartz) Rumery: auch ein magisches System, das Crystal reports (eine spezielle Berichtssoftware zur Erstellung von berichten aus Datenbanken) sofort in dem Format erstellt, das ich in diesem Moment brauche.
  • Caitlin (Schwartz) Rumery: zuletzt noch eine Drone, die meinen Lastwagen hinterherfliegt und meine Ladungen und die Fahrer ausspioniert. So könnte ich sicherstellen, dass unterwegs keine zwielichtigen Dinge geschehen…

Bitte fügen Sie ihren Wunsch/Traum zu der Liste hinzu, entweder, indem Sie hier einen kommentar hinterlassen, oder indem Sie den hashtag #registrardreams auf Twitter verwenden.

Registrarwitze

Frage:
Was ist der Unterschied zwischen einem Registrar und einem Terroristen?
Antwort:
Mit dem Terroristen kann man verhandeln.

Frage:
Wie viele Registrare braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?
Antwort:
Einen. Wir halten die Glühbirne und die Welt dreht sich um uns.

Du könntest ein Registrar sein, wenn…

Das Registrars Committee of the American Alliance of Museums (RC-AAM) betreibt eine wunderbare Mailingliste. Ein Ort für Hilfestellungen, Einblicke, Hinweise… und manchmal auch zum Lachen. Neulich hat jemand angefangen, Dinge zu sammeln, die darauf hinweisen, dass man ein Registrar ist. Bisher sind schon weit über 50 Mails eingegangen, die den Satz „Du könntest ein Registrar sein, wenn…“ zu Ende führen. Viel zu gut, um nur im geschlossenen Kreis zu bleiben. Genießen Sie es und fühlen Sie sich frei, weitere Ergänzungen in der Kommentarspalte einzutragen.

Du könntest ein Registrar (Depotverwalter, Magaziner, Museologe, Sammlungsmanager) sein, wenn…

...your mother got this mug for you for your birthday...

…Deine Mutter Dir diese Tasse zum Geburtstag schenkt… (Aufschrift: „Sie wollen meine Transportkisten WOHIN stellen???“)

[001] …Dir erst auf dem halben Weg nach Hause auffällt, dass Du noch Nitrilhandschuhe an hast.

[002]…Dein Auto schon dazu verwendet wurde, Longrifles (amerikanische Vorderladergewehre, Anm. d. Übers.) aus dem 19. Jahrhundert, den Säbel eines Artilleristen aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg und die zerfallenden Stücke einer Holzbohlenstraße zu transportieren.

[003]…Deine Arbeitsklamotten immer Gefahr laufen, von rußbedeckten Pflügen, losen Nägeln oder öligen Maschinenteilen ruiniert zu werden.

[004]…Du Dich schon an säurefreiem Karton, geriffeltem Polypropylen, Stahlböden und Zeichenschienen geschnitten hast.

[005]…Du Dich immer rückversicherst, dass Deine Tetanus-Impfung noch aktuell ist.

[006]…Du ganz genau auf Deine persönlichen Finanzen achtest, Dir aber überhaupt nichts dabei denkst, 30 $ für eine Verpackung für ein Objekt auszugeben, das nur 5 $ wert ist.

[007]…Du Dich zwingen musst, Dinge in einem Antiquitätenladen oder im Ramschladen anzufassen.

[008]…Du Dir „Independence Day“ ansiehst und bei der Zerstörung von Washington D.C. als allererstes an die Sammlungen im Smithsonian denkst!

[009]…Du eine Versicherungssumme von zehn Millionen für Kleingeld hältst.

[010]…Du Dir einen Katastrophenfilm reinziehst und Dein erster Gedanke ist: aber das Gemälde da gehört nicht in dieses Museum… ob es wohl ausgeliehen ist?

[011]…Du Dich dabei ertappst, dass Du Namen und Daten auf Deine persönlichen Fotos schreibst, nur, falls jemand sie später mal findet.

[012]…Du Deine gesamte Korrespondenz nach Datum sortierst und dann an dem Ort in Deinem Haus lagerst, der die besten klimatischen Bedingungen aufweist.

[013]…Du davor zurückschreckst, Deinen eigenen Schmuck ohne Handschuhe anzufassen.

[014]…Du Schutzfolie aus Mylar unter allen Teilen Deiner Privatsammlung zu Hause hast.

[015]…Du absolut nicht verstehst, warum Leute nicht verstehen, dass man zwei Paar Scheren zuhause braucht: eine für Klebeband und eine für nicht klebende Bänder (und natürlich liegen auf der Anrichte auch Schneidmesser für klebende Materialien und nicht klebende Materialien).

[016]…Du zwei Paar Scheren hast, auf einer steht „für klebende Materialien“ und auf der anderen eine Todesandrohung für den Fall, dass jemand es wagt, damit klebende Materialien zu schneiden.

[017]…Dich der Stauplan für einen Lastzug völlig aus dem Häuschen bringen kann.

[018]…Dein liebstes Geburtstagsgeschenk (das Du Dir unter Angabe der exakten Bestellnummer gewünscht hast) eine Archivbox mit Metallecken und säurefreier Seidenpapiereinlage für Deine Privatsammlung ist.

[019]…Du Dich schuldig fühlst, wenn Du Business Class fliegst, weil Du als Kurier ein Kunstwerk begleitest, aber Dich ärgerst, dass Du Touristenklasse fliegen musst, wenn Du kein Kunstwerk dabei hast.

[020]…Du vor Freude außer Dich gerätst, wenn Dir der Restaurator, der an einem alten Möbelstück arbeitet berichtet, dass er einige alte Fäden des ursprünglichen Bezugsstoffes an einem alten Nagel gefunden hat.

[021]…Du ein Eingangsregister für alle Deine DVDs/Blu-Rays hast, ein weiteres für CDs und noch ein anderes für Bücher.

[022]…Du alle Ausleihen der eben erwähnten Güter (siehe [021]) anhand dieses Registers verfolgst.

[023]…Du Deine eigene Mutter ausschimpfst, wenn Du sie dabei erwischst, wie sie Familienfotos mit einem normalen Kugelschreiber beschriftet statt mit dem schönen Rapidographen, den Du ihr gekauft hast.

[024]…Deine Kinder mit anderen Kindern schimpfen, wenn die im Museum etwas anfassen.

[025]…Du alte Familienurlaubsbilder aus dem Müll rettest, wo Deine Mutter sie entsorgt hatte, nachdem sie sie gescannt hatte.

[026]…Du eine Ausstellung besuchst in der keine Leihgaben aus Deinem Museum zu sehen sind und Du als erstes den Thermohygrographen überprüfst.

[027]…es Deine „selbstlose Tat des Tages“ ist, die sich ablösenden Ecken einer Beschriftungstafel wieder festzurubbeln und Du hoffst, dass, wenn das in Deinem Museum passiert, ein anderer Registrar das gleiche für Dich tut.

[028]…Du bis ins Detail beschreiben kannst, wie großartig die Passepartouts und/oder Ausstellungstechnik war, aber Du Dich nicht mehr an die Kunstwerke erinnern kannst, wegen denen Du die Ausstellung eigentlich besuchen wolltest.

[029]…Du als Kind alle Gegenstände in Deinem Puppenhaus inventarisiert und vermerkt hast, wie viel sie gekostet haben oder ob es ein Geschenk eines Familienmitglieds war.

[030]…Du eine Sonderausstellung mit den Gemälden Deines Lieblingskünstlers nicht genießen kannst, weil Du nur die Probleme mit dem Erhaltungszustand siehst, die dringend dem zuständigen Registrar gemeldet werden sollten.

[031]…Du Dir Lastwagen / Unternehmen, die Klimatransporte anbieten notierst, während Du eine Spritztour machst.

[032]…Du Dich dabei erwischst, wie Du die Kunstwerke Deines Kindes vorsichtig auf der Rückseite in der unteren rechten Ecke mit einem weichen Bleistift beschriftest.

[033]…Du entsetzt „Nicht anfassen!“ schreist als drei Kinder einen Elchkopf in einem Gebrauchtwarenladen streicheln, weil Du todsicher bist, dass dieses Ding mit Arsen behandelt ist.

[034]…Deine Freunde und Familie es aufgegeben haben nach Deinem Liebesleben zu fragen und statt dessen jedes Gespräch mit „Aaaalso, an was für einer Ausstellung arbeitest Du gerade?“ eröffnen.

[035]…wenn Du privat umziehst versiehst Du jeden Umzugskarton mit einer Nummer, Standort und einem Farbcode (der Farbcode wird in den Räumen Deines neuen Domizils fortgesetzt), Warnsymbole und/oder Warnhinweise UND hast eine ausführliche Liste mit allen Gegenständen und in welchem Karton sie verpackt sind. So geht das Auspacken kinderleicht und man hat schon für den nächsten Umzug eine Schätzung für die benötigten Umzugskartons (zuzüglich eines Prozentzuschlags für den Zuwachs während der kommenden Wohnperiode).

[036]…Wenn Du ein neues Museum besuchst, bittest Du deren Registrar um eine Depotführung und bist davon begeisterter als von den Ausstellungsstücken.

[037]…Du ein Paar zusätzliche saubere Baumwollhandschuhe in Deiner Handtasche hast, nur für den Fall des Falles und darüber tatsächlich schon froh warst und sie gebraucht hast.

[038]…Du ein Museum besuchst und nur das Depot und die Anlieferungsfläche siehst, aber nicht die öffentlich zugänglichen Räume.

[039]…Du einen Bleistift hast, der nur zum Gebrauch durch den Registrar und ausschließlich für den Registrar bestimmt ist. Wer ihn ausleihen möchte, muss ein Pfand hinterlegen und eine Leihgebühr bezahlen.

[040]…Du das Maßband, das sich in Deiner Handtasche neben dem Lippenstift befindet, häufiger brauchst als den Lippenstift.

[041]…Dein Sohn eine Inventarnummer auf einem Ausstellungsstück sieht und Du es ihm und einem halben Dutzend anderer Leute erklärst, die sie auch gesehen haben.

[042]…Du auf eine Ausstellung gehst und Du ganz nah an die Plexiglasvitrinen gehst um zu sehen, ob da Bläschen an den Rändern sind… und ob die Hauben mit Sicherheitsschrauben befestigt sind!

[043]…Dir die Kunst gar nicht so sehr auffällt, weil Du auf die Lichtleiste starrst und Dich fragst, ob da zu starke Lampen drin sind.

[044]…Du ein bisschen zu nah an das Kunstwerk herangehst, nur um zu sehen, ob der unaufmerksame Aufseher mit seinem Handy Dich zurechtweist… und Du etwas zu ihm sagst, wenn er das nicht tut! (Lasst niemals zu, dass man behauptet, dass ein Registrar nicht den Autoritäten die Stirn bietet, wenn das notwendig ist!).

[045]…Du eine Ausstellung im Ausland besuchst und Du anfängst, einem Familienmitglied die Methoden beschreibst, wie man ein Objekt präsentiert oder einpackt und Du Dich umdrehst und feststellst, dass 25 andere Menschen versuchen, unauffällig mitzuhören. Dann wird ihnen klar, dass Du es bemerkt hast und sie beginnen Fragen zum Objekt und zur Museumsarbeit zu stellen. Bald hast Du eine größere Gruppe als die offizielle Führung und Du kriegst Ärger, weil Du die Aufmerksamkeit von den „bezahlten Profis“ ablenkst.

[046]…Du einen eigenen Stapel säurefreier Umschläge hast, den Du vor dem Rest der Mitarbeiter geheim hältst, damit sie für Deine Unterlagen bei Neuerwerbungen und Leihanfragen zur Verfügung stehen.

[047]…Du Deine Unterlagen durchgehst und jeden verfluchst, der rostige Büroklammern, Gummibänder und andere Befestigungsmaterialien verwendet hat, die Dir jetzt Probleme bereiten.

[048]…Dir von Mitarbeitern gesagt wird, dass die Kurierfahrt mit einem Kunstwerk doch viel Spaß machen wird und Du nur mit den Augen gerollt hast.

[049]…Du Dich an die Nomenklatur (inklusive der Kommaregeln) hältst, wenn Du anderen Leuten Dinge beschreibst – seien es nun Museumsobjekte oder nicht.

[050]…Du, nachdem Du zahllose ganz klar bezeichnete Scheren verloren hast, eine Schere in Deinem Aktenschrank versteckst. Das sagst Du nur Deinem Praktikanten und hebst hervor, dass auf diese Schere aufzupassen eine seiner wichtigsten Aufgaben sein wird.

[051]…Du mit Dir kämpfst, dem Kellner nicht zu sagen, dass er bitte weitergeben soll, dass die Drucke an der Wand auf einem säurehaltigen Passepartout aufgebracht sind und nach einigen Jahren unter direkter Sonneneinstrahlung verblichen sein werden. Natürlich erwähnst Du das aber trotzdem gegenüber allen Teilnehmern des Essens.

[052]…Du großen Anstoß daran nimmst, dass man Dich als „Kurator“ bezeichnet und darauf bestehst, dass Dein Partner, Deine Familie und jeder im Umkreis von zwei Metern weiß, dass Du ein Registrar bist und was genau Du machst.

[053]…die Aufsichten sich um Dich herumdrücken, wenn Du in einem Ausstellungsraum bist, weil Du Dich niederkauerst und vor und zurück läufst, weil Du versuchst, ein Streiflicht zu bekommen, um irgendwelche schadhaften Veränderungen an einem Gemälde zu entdecken.

[054]…Du genau sagen kannst, wo genau sich ein Knochenfragment in einer Sammlung von mehreren tausend Stück befindet, und zwar auf Regalbrett und Kartonnummer genau, ohne in der Datenbank nachsehen zu müssen, aber Du beim besten Willen Deine Schlüssel, Deinen Ausweis oder Deine Geburtsurkunde nicht zu Hause auftreiben kannst.

[055]…Du die kürzeste Stellenbezeichnung im ganzen Museum hast, aber die meiste Zeit brauchst, um zu erklären, was Du tust.

[056]…Du Dein Kind als 2012.1 bezeichnest.

[057]…Du vergisst, beim Einkaufen Deine Lieblingskekse mitzubringen, aber Dich mit Leichtigkeit an die 100 letzten Neuerwerbungen in der richtigen Reihenfolge erinnern kannst.

[058]…Dein Chef Dich anruft und fragt, ob das Museum ein XYZ gebrauchen kann und Du antwortest: „Wir haben schon eines und es ist auf A17, drittes Brett, halbrechts“ ohne in die Datenbank zu schauen.

[059]…Dein Dorfpfarrer Dich anruft, um Dir mitzuteilen, dass er es zu schätzen weiß, dass Du am „Bingo Mittwoch“ im Altersheim aushilfst, aber ob Du bitte damit aufhören könntest, eine ganze Liste von Objekten herunterzubeten, nachdem Du „G 32“ gerufen hast?

[060]…Du, wenn Du bei Freunden oder Verwandten zu Besuch bist, erst einmal überprüfst, ob alle Bilder gerade hängen (und dann gedanklich alle Schäden oder Klimaprobleme notierst).

[061]…Du versucht bist, eine spezielle Verpackung mit passender Aussparung herzustellen, wenn Du Weihnachtsgeschenke an außerhalb lebende Verwandte schicken willst.

[062]…Du tatsächlich UV-Folie auf Deine Fenster daheim geklebt hast.

[063]…Du ein vollständiges Zustandsprotokoll für den persönlichen Kram anfertigst, den Du über Ebay verkaufen willst.

[064]…die Aufsicht Dir in jedem Museum das Du besuchst sagen muss, dass Du von der Vitrine, dem Gemälde, dem Objekt wegbleiben sollst (obwohl Du ja nur sehen willst, wie es angebracht wurde).

[065]…Du Deinen Sommerurlaub mit dem Tabellenkalkulationsprogramm organisierst, gegenreferenziert mit einem Ringordner.

[066]…Du in ein Restaurant mit Tierköpfen an den Wänden kommst und Dich weigerst, den Tisch direkt unter einem zu nehmen, weil Du WEISST, dass der mit Arsen behandelt wurde. (wirklich passiert)

[067]…Listen, die nach einem anderen Kriterium als Erwerbungsdatum oder Inventar- (oder Leih- oder temporäre) Nummer geordnet sind, Dich verwirren.

[068]…Du einen Blogeintrag/Schimpftirade über Künstler, die ihre Werke selbst verpacken, schreibst.

[069]…einem in der Sammlung „aufgetauchten“ Objekt wieder seine ursprüngliche Inventarnummer zuweisen zu können das Highlight Deiner Woche/Deines Monats/Deines Jahres ist.

[070]…es Dir einen Kick gibt, eine gut gestaltete und verarbeitete Transportverpackung zu sehen.

[071]…Du Deine Bleistiftsammlung in einem Tabellenkalkulationsprogramm katalogisiert hast und Du die Bleistifte immer nutzt, bis nur noch ein kleiner Stummel übrig ist, bevor Du sie „in den Ruhestand“ schickst (Equivalent zu Deakzise!).

[072]…Du den Museumsdirektor in „Nachts im Museum“ liebst, weil er das sagt, was jeder Museumsmitarbeiter über Besucher in seinen Bart murmelt.

[073]…Du freiwillig anbietest, dass Du hunderte von Familienfotos und Dokumenten sortierst, katalogisierst und scannst, sie dann auf Flashspeichern unter den Familienmitgliedern verteilst und sie (natürlich) an ein Archiv spendest.

[074]…Du Dir einen eigenen PH-Wert-Teststift anschaffst, um Deine persönliche Sammlung von Schönschrift- und Buchdruck-Papier zu überprüfen.

[075]…Du Dich dabei erwischst, wie Du das Silber und die Porzellanteller auf einer Dinnerparty umdrehst, um nach Herstellermarken zu schauen.

[076]…Du Deine Freunde und vor allem Deine Mutter dadurch schockierst, dass Du die Nachteile und Vorteile der Fahrerkabinen von Peterbilt, Kenworth und Volvo aufzählst, Kühlfahrzeuge erwähnst (das finden sie immer spannend) oder die Länge und Höhe von Anhängern durch Augenschein nennen kannst.

[077]…Du Deine Mutter schockierst und Deine Freunde beeindruckst, wenn Du ihnen Deine Fahrerlaubnis für den Gabelstapler zeigst.

[078]…Dir, wenn Du auf Familienurlaub bist, zahllose LKW-Fahrer zuwinken und Dich mit Deinem Namen ansprechen.

[079]…Du so viel Klebeband für jede Kiste bei einem bevorstehenden Familienumzug verwendest, dass jemand Dir (mehrfach!) sagen muss, Du sollst nicht so viel Klebeband verbrauchen. Man musste es mehrfach wiederholen und mehrfach fahren, um mehr Klebeband zu besorgen.

[080]…Du jede Kiste (des in [079] erwähnten Umzugs) mit einem Buchstaben und einer Nummer auf allen Seiten und Ecken versiehst, die mit einem Raum im Haus oder einem Thema korrespondiert. Du hast selbstverständlich eine Kladde mit der Kistennummer und einer Liste des Inhalts, um alles leicht wiederfinden zu können.

[081]…Du sagst der Umzugsfirma wie sie die Möbel und die Kisten tragen, verzurren und stapeln sollen.

[082]…Du ordnest Deine DVD Sammlung alphabetisch, hast alle Deine Bücher katalogisiert und nach Themen geordnet und Deine Original „Krieg der Sterne“ Sammlung ist katalogisiert und fotografiert. Ok, das macht mich vielleicht nur zum Nerd! : )

[083]…Du hast eine Farbtafel für alle Deine Nagellackflaschen. (Meine Mutter hat mir mal gesagt, das sei ein bisschen krank. Ich denke, ich bin einfach extrem gut organisiert!)

[084]…Du versuchst, Tastenkombinationen für die Datenbank bei Deinen Google-Recherchen anzuwenden. Ich bin nicht mal ein Registrar und erwische mich immer noch dabei, wie ich CTRL-F nach jedem Suchauftrag drücke, statt ENTER wie jeder normale Mensch 😛

[085]… Dein Ehemann ertappt Dich dabei, wie Du SQL-Ausdrücke vor Dich hin murmelst während Du fährst, weil das die beste Zeit ist, über Programmierprobleme mit den Reportformaten nachzudenken.

[086]…Du bist ein „Informationskanal“.

[087]…Du in ein Restaurant gehst und Dein Ehemann „Oh-oh“ sagt, weil einige Bilder an der Wand schief hängen und er genau weiß, dass man euch in einen anderen Bereich setzen muss, sonst wirst Du Deine Wasserwaage (in Handtaschengröße) zücken.

[088]…Du Baumwoll- und Nitrilhandschuhe in jeder Tasche von jedem Kleidungsstück zu finden scheinst, das Du besitzt.

[089]…Du Dir einen Spaß daraus machst, sichtbare Inventarnummern auf Ausstellungsstücken in anderen Museen zu finden.

[090]…Du Dich dabei erwischst, wie Du die Schriftart auf Objektbeschriftungen ansiehst und wünschst, Du wüsstest, wo Du sie herbekommen könntest (aber Du vergisst dabei, den Text zu lesen).

[091]…Du ins Gerichtsgebäude gehst, um Deiner Bürgerpflicht als Jurymitglied nachzukommen, durch den Metalldetektor gehst und man Dich herauszieht, um den verdächtigen Metallgegenstand in Deiner Handtasche zu untersuchen… der sich als Bandmaß herausstellt. (wahre Geschichte)

[092]…Du eine Straße entlangfährst, dabei die Fahrerkabinen der LKWs inspizierst und plötzlich rufst „Ooooh, das ist ein wirklich großes Führerhaus, ich wette, die haben ein großartiges Schlafabteil da drin!“

[093] …Du im Gepäckraum reist, um ein Kunstwerk auf Leihe zu begleiten und fünf Stunden in einem dreckigen, heißen Lagerhaus auf die Zollabfertigung wartest, neben der Kiste hockend, gähnend und grummelnd (wie die Katze auf der Tasse), eine Tasse brauner Flüssigkeit trinkend, die nur ganz entfernt an Kaffee erinnert.

[094]…Du hast in Deinem Auto Möbeldecken, Luftpolsterfolie, Dartek und ein Maßband, nur für den Fall der Fälle. Ja, mein Ehemann denkt, dass ich ein bißchen… naja, ernsthaft bin.

[095]…Du Käfer in der Käfersammlung findest…

[096]…Du einen Satz schreiben kannst, in der die Mehrzahl der Wörter aus Abkürzungen besteht.

Du könntest mit einem Registrar verheiratet sein, wenn…

[001]…Du entsetzt bist, wenn die Jungs bei „Pawn Stars“ (Amerikanische Reality-Serie, die sich um die Inhaber eines Pfandleihhauses dreht – Anm. d. Übers.) die erste Ausgabe von „Spiderman“ mit bloßen Fingern anfassen.

Du könntest Registrare ausbilden, wenn…

[001]…Du sorgsam alle diese Kommentare in ein Dokument zusammenfasst, sie auf säurefreiem Papier ausdruckst und sie in der ersten Stunde als Ergänzung der Lerneinheit Was ein Registrar den ganzen Tag macht einsetzt.

[002]…Du feststellst, dass Dein Volontär oder Dein Praktikant in der Datenbank eine Datierung mit „1936, geschätzt“ angibt und Du ihn fragst, warum er „geschätzt“ hinter eine so exakte Datierung schreibt und er antwortet:
„Also, dieser Typ wurde 1936 hergestellt, aber ich hatte noch nicht die Möglichkeit, die Seriennummer mit den Herstellerlisten abzugleichen, also ist es eine Schätzung, richtig?“
Und Du nickst, drehst Dich um und unterdrückst das Verlangen auszurufen „Das ist Mamas Junge!“

Dieser Beitrag ist auch auf italienisch erhältlich, übersetzt von Silvia Telmon.