Ich kam einen Monat lang nicht dazu, für diesen Blog zu schreiben, hauptsächlich, weil ich einen Online-Kurs zum Thema Managing Previously Unmanaged Collections für MuseumStudy.com gegeben habe, der einfach die Zeit aufgefressen hat, die ich bereit bin für Museumsthemen außerhalb der Arbeitszeit einzusetzen. Jetzt habe ich einen Blick zurück auf das geworfen, was ich im letzten Monat getan habe.
Zunächst fand ich es enttäuschend. Ich habe nicht die Welt gerettet. Ich habe nicht die große Ausstellungseröffnung gerettet. Ich habe nicht diesen einen, wichtigen Vertrag ausgehandelt. Verdammt, ich hatte nicht mal diese eine geniale Idee, die mehr Platz geschaffen hat als erwartet.
Statt dessen war es ganz normale Arbeitsroutine. Aber dann dachte ich mir, vielleicht ist ja gerade das einen Beitrag wert. Denn in gewisser Weise ist es diese Arbeitsroutine, die den Grundstein dafür legt, dass andere fantastische Dinge tun können. Also, fangen wir an:
Wir führen unsere gerade neu angeschaffte Sammlung von Radio- und Übertragungstechnik zusammen mit den Stücken dieses Themas, die wir bereits haben. Das heißt, dass wir auswählen, was an einen neuen Lagerplatz kommt und was bleibt wo es ist.
Die Auswahl wird gepackt, korrekt beschriftet und die Objekte und Kartons werden in der Datenbank nachverfolgt. Anmerkung: die „richtige Arbeit“ machen zwei Volontäre. Ich bin nur die Datenbank- und Logistikberaterin, stelle das Packmaterial zur Verfügung und fahre den Gabelstapler.
Ich werde oft belächelt oder sogar angegangen, weil ich darauf bestehe, dass jede Bewegung eines Objektes dokumentiert wird, auch wenn es „nur“ aus einem Depot in ein anderes oder ins Museum ist. Aber genau diesen Monat ist es passiert, dass ich zufällig ein Objekt gefunden habe, das schon geraume Zeit vermisst wurde und von dem man vermutete, dass es eventuell gestohlen worden ist. Es hat seinen Karton nie verlassen. Wenn der Standort des Kartons korrekt verfolgt worden wäre, hätte niemand seine Zeit damit verschwenden müssen, das Objekt zu suchen. Es scheint, dass nie jemand die 30 Sekunden Zeit hat, einen Standortwechsel zu notieren, aber immer genügend Zeit, stundenlang etwas zu suchen.
Es erscheint unsinnig, alle Radios an einem Ort zusammen zu führen. Wozu ist schließlich eine Datenbank da? Aber sie an einem Ort beieinander zu haben hat viele Vorteile: gleiche Objektarten haben gleiche Lagerungsbedürfnisse und sind von den gleichen Schädlingen bedroht. Einige Radios sind doppelt und sie an einem Ort zusammen zu haben wird uns dabei helfen, zu entscheiden, ob wir wirklich einen zweiten oder dritten brauchen, oder ob wir einfach nur das beste Exemplar behalten. Und schließlich ist es auch viel einfacher, Ausleihen und Ausstellungen zu diesem Thema vorzubereiten, wenn wir dazu nicht an unterschiedliche Standorte gehen müssen.
Unsere Fahrrad-Ausstellung ist eröffnet und macht sich gut, aber es gibt einige Objekte, die in der Vorauswahl waren und es nicht in die Endauswahl geschafft haben. Während ich die an ihren ursprünglichen Standort zurück räume überprüfe ich auch ihre Einträge in der Datenbank und ergänze die fehlenden Angaben. Maße, Beschreibungen, Zustand,… einige schicke ich auch zum Fotografieren, damit sie sozusagen ihr Passfoto bekommen. Wenn man Ausstellungen vorbereitet, ist nie genügend Zeit das zu tun. Das macht man nur mit den Dingen, die dann wirklich ausgestellt werden. Indem ich das jetzt mache, haben zukünftige Ausstellungsmacher bessere Daten zur Verfügung und mehr Zeit für andere Aufgaben.
Ich habe unsere Datenlogger mit dem Assmann-Psychrometer überprüft und dann kalibriert.
Ich habe die Verlässlichkeit unserer Sensoren auch mit zwei verschiedenen Salzlösungen überprüft. So wissen wir nun, dass unsere Klimawerte im Moment verlässlich sind. Wir werden sie in sechs Monaten wieder überprüfen.
Zusammen mit der zuständigen Referentin habe ich etwa 200 gerollte Wandtafeln verpackt. Sie haben mir immer Kopfzerbrechen bereitet, weil ich keine gute Lagerungslösung gefunden habe. Dann hatte die Referentin eine größere Sammlung Karten übernommen, zusammen mit einem Gestell zur Wandmontage, das dafür gebaut wurde, sie zu hängen. Weil dieses Gestell mehr Platz bietet, als Karten übernommen wurden, können wir nun alle unsere Wandtafeln hängend lagern.
Das heißt aber auch, dass wir sie Eintüten und an denjenigen, die keine Haken haben, noch eine Hängevorrichtung anbringen müssen. Weil sie hoch über dem Boden hängen schaffen wir da wo sie ursprünglich gelagert waren mehr Platz, was großartig ist. Aber ich kann den Erfolg nicht für mich beanspruchen, da es die Idee der Referentin war.
So ist dieser Monat ins Land gegangen. Natürlich gab es noch viel mehr Dinge zu tun, alle an sich unbeeindruckend, aber im größeren Zusammenhang wichtig.
Also, wenn Sie mit ihren eigenen unbeeindruckenden Aufgaben kämpfen, vergessen Sie nie, dass Sie vielleicht nicht gerade die Welt retten, aber große Verbesserungen herbeiführen, auf die Art und Weise, wie man einen Elefanten isst: Häppchenweise.
Weiter so!
Angela
I LOVE your remark….“It seems no one ever has the 30 seconds for changing a location, but always the hours for searching!“ So True. That fits many other scenarios…do it right and completely the first time, if possible to save a lot of extra work later!
The satisfaction of completing each of these small steps! Sounds like a good month to me!
Great post, I love hearing about the day to day activities. Makes us feel less alone. I also keep like objects together as it makes it easier to search for missing items.