O du fröhliche, o du selige, Arbeit bringende Weihnachtszeit…

via pixabay, OpenClipart-Vectors

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Der Advent ist vermutlich in allen Bereichen eine stressige Zeit – ganz im Gegensatz zu dem, was er eigentlich sein sollte. Und manchmal hört man von Kollegen aus anderen Bereichen der Museumsarbeit: „Naja, ihr Registrare habt’s ja gut. Die Ausstellungseröffnung war im November und ihr müsst ja kein Weihnachtsprogramm vorbereiten und durchziehen…“ Tja, wenn es denn so wäre…

Oh (weia) Tannenbaum

Weihnachtsdekoration ist schön. Allerdings bietet sie auch reichlich Konfliktpotential. Denn natürlich darf Weihnachtsdeko den Objekten nicht gefährlich werden. Frisch geschlagene Tannen aus dem Wald können allerlei Ungeziefer beherbergen, Glitter hat die Tendenz sich überall abzusetzen, besonders da, wo man es nicht möchte, und wenn man das ganze Jahr streng darauf achtet, mit welchen Materialien in der Nähe von Objekten hantiert wird, dann steht man Kunstschnee aus der Sprühdose automatisch sehr kritisch gegenüber… Man kann erahnen, dass der Registrar sich bei der Vorbereitung einer Weihnachtsfeier für die Gönner des Museums nicht gerade beliebt macht.

Morgen, Kinder, wird’s was geben

Just zur Weihnachtszeit fällt vielen Leuten ein, dass ja die Steuererklärung für dieses Jahr bald gemacht werden muss. Wenn man eine Steuerermäßigung haben möchte, dann muss die Spendenbescheinigung noch in diesem Jahr ausgestellt sein. Und so fällt just im Dezember vielen Leuten ein, dass sie dem Museum ja eigentlich noch etwas gutes tun wollten. Der Dachboden oder Omas Wandschrank bietet eine Fülle an sammlungswürdigen Objekten – so denkt der noble Spender. Der Registrar hat alle Hände voll zu tun die Angebote zu prüfen, Transporte zu organisieren und Spendenbescheinigungen auf den Weg zu bringen.

Es kommt ein Schiff geladen…

Gerade auf längere Zeit angelegte Leihen haben als Endtermin gerne den 31.12. Nun wird niemand an Silvester arbeiten, also muss vorher geklärt werden, ob das Objekt noch länger ausgeliehen werden soll, oder ob es zurück kommt. Wenn es zurück kommt, dann natürlich ebenfalls im Dezember. Wenn es weiter ausgeliehen werden soll, muss der Leihvertrag verlängert werden. So oder so Arbeit für den Registrar.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit

Mit den letzten beiden Punkten hängt zusammen, dass gerade in der Vorweihnachtszeit viel transportiert wird. Nun ist dummerweise auf der Nordhalbkugel um die Weihnachtszeit Winter. Schnee, Frost, Wind, abgestorbene Blätter… alles Dinge, die eigentlich dafür sprechen, Türen und Tore geschlossen zu halten. Nur ist das dummerweise eben nicht immer möglich. Also ist der Registrar damit beschäftigt, den Wetterbericht im Auge zu behalten, um günstige Tage für Transporte auszuwählen. Außerdem bewacht er Türen und Tore mit Argusaugen, damit die nie länger geöffnet bleiben, als unbedingt notwendig – und geht damit seinen Kolleginnen und Kollegen, die Weihnachtsdekoration und Bestuhlung für die Weihnachtsfeier transportieren gewaltig auf die Nerven.

Am Weihnachtsbaume die Lichtlein brennen…

Zur Weihnachtszeit macht man es sich gerne gemütlich, trinkt Tee und isst Weihnachtsgebäck. Und damit es auch wirklich heimelig wird, zündet man noch ein paar Kerzen an – und hat Ärger mit dem Registrar am Hals, der darin eine Feuergefahr sieht. Nicht zu Unrecht, denn Statistiken zeigen, dass in der Advents- und Weihnachtszeit die Zahl der Feuerschäden um 40% ansteigt (in Deutschland, Quelle). Praxistipp: LEDs statt echter Kerzen einsetzen und die Nerven des Registrars mit Weihnachtsgebäck beruhigen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Kolleginnen und Kollegen trotz der vielen Arbeit eine schöne Vorweihnachtszeit!

Angela

Dieser Beitrag ist auch auf Italienisch erhältlich, übersetzt von Marzia Loddo.

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4 thoughts on “O du fröhliche, o du selige, Arbeit bringende Weihnachtszeit…”

  1. Once again, Angela, you have provided a clear, funny analysis of why this is our busy season! It’s a terrific explanation that every registrar and collections manager out there can provide to their bosses.

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